14. Januar 2020, 18:20

DAX weiter auf Richtungssuche – Nach der Unterzeichnung ist vor der Unterzeichnung

Der Deutsche Aktienindex bleibt auch einen Tag vor einer wohl historischen Unterschrift weiter auf Richtungssuche. Die Konsolidierung rund ein Prozent unter dem Allzeithoch geht damit vorerst weiter. Die Stimmung ist gut, aber man bringt in Frankfurt der morgigen Unterzeichnung der ersten Phase eines Handelsabkommens zwischen den USA und China auch einiges an Skepsis entgegen.

Der Löwenanteil der strittigen und deshalb noch immer nicht gelösten Punkte dürfte noch vor den Verhandlungspartnern liegen. Und somit ist nach der Unterschrift auch gleichzeitig vor der nächsten Unterschrift. Es ist zwar hilfreich, dass das Vertragswerk in der ersten Phase steht. Das trägt dazu bei, die Stimmung zu verbessern. Aber die Investoren wollen jetzt den genauen Wortlaut des Phase-1-Handelsvertrages erfahren. Sie wollen die echten Fortschritte endlich sehen, und keine Theateraufführung. Die Börsen dürften sich dann schnell auch auf die zweite Phase konzentrieren, die sogar in 2a, 2b und 2c unterteilt werden könnte.

Im DAX könnte die Schaukelbörse der vergangenen Tage unter 13.600 noch eine Weile anhalten. Fällt der Markt unter 13.221 Zähler, dürfte die Volatilität noch einmal kräftig anziehen. Über 13.600 Punkten wäre dagegen aus technischer Sicht Platz bis 13.812 und darüber bis auf 14.031 Zähler.

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Jochen Stanzl

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig.