Dynamic Portfolio Swaps: die Antwort auf die beschränkte Verlustverrechnung bei Termingeschäften?

Ende 2021 hat CMC Markets eine neue Konto-Variante mit dem Namen Dynamic Portfolio Swaps (DPS) eingeführt. Was verbirgt sich hinter dem sperrigen Namen?

Auch wenn es bei CMC Markets keiner so sagen mag, so sind die Dynamic Portfolio Swaps eine Antwort auf die steuerliche Neuregelung der Verlustverrechnung von Termingeschäften.

Diese sieht vor, dass Verlusttrades aus Termingeschäften erstens nur noch mit Gewinnen aus Termingeschäften verrechnet werden dürfen und zweitens, Verluste nur noch bis maximal 20.000? auf Gewinne angerechnet werden dürfen. Insbesondere die Begrenzung der innerjährigen Verlustverrechnung wiegt schwer und ist mehr als nur ein Ärgernis für Heavy Trader. Nach einer Übergangsfrist im letzten Jahr müssen Broker die Abgeltungssteuern seit 2022 nun nach den neuen Regeln abführen.

Auf diese steuerliche Problematik hat CMC Markets in Deutschland mit einem neuen Konto-Typ „Dynamic Portfolio Swap“ reagiert.

Dabei handelt es sich um eine Art „Mantel“, der sich über ein Portfolio aus synthetischen Handelspositionen legt. Die synthetischen Handelspositionen sind im Prinzip Deckungsgleich mit den Positionen aus dem gewohnten CFD-Trading.

Der Unterschied liegt in der steuerlichen Betrachtung. Bei einem normalen CFD-Trade, wird nach dem Schließen der Position sofort steuerlich bewertet, ob es sich um einen Gewinn- oder Verlusttrade handelt. Bei einem Gewinntrade wird die Abgeltungssteuer abgeführt, handelt es sich dagegen um einen Verlusttrade, passiert erstmal nichts.

Beim Dynamic Portfolio Swap erfolgt die steuerliche Berechnung dagegen zu einem anderen Zeitpunkt, den der Trader sogar selbst wählen kann. Bis dahin werden die einzelnen Trades innerhalb des Portfolios ausgeführt. Der Saldo des Portfolios zeigt dem Trader, ob er mit der Summe seiner Trades im Plus oder im Minus liegt. Dabei erfasst der Saldo bereits geschlossene Trades und auch offene, also unrealisierte Positionen. Der Trader kann selbst bestimmen, wann er den Saldo steuerlich bewerten lassen will. Diesen Vorgang nennt CMC „Realisierungsevent“. Wenn er ausgelöst wird, werden – sofern vorhanden – offene Positionen geschlossen und das gesamte Portfolio steuerlich bewertet. Ist ein Gewinn angefallen, wird die Abgeltungssteuer entsprechend abgeführt. Wieviele kumulierte Verluste in dem Portfolio stecken, spielt dabei keine Rolle. Für die steuerliche Berechnung ist nur der Saldo relevant. Ist dieser zum Realisierungszeitpunkt negativ, handelt es sich steuerlich um einen Verlust aus einem Termingeschäft. Dieser Verlust kann mit Gewinnen aus anderen Termingeschäften verrechnet werden (bis zu kumuliert 20.000?).

Werden damit alle steuerlichen Probleme gelöst?

Zunächst einmal „fühlt“ sich das Trading bei CMC Markets innerhalb des DPS-Portfolios genauso an, wie das „normale“ CFD-Trading. Tatsächlich gelten auch die komplett gleichen Bedingungen z.B. hinsichtlich Margin und verfügbaren Hebeln. Auch die Ordergebühren bzw. Spreads sind identisch.

Unbedingt wissen sollte man, dass der Realisierungszeitpunkt eines Portfolio-Swaps unterjährig zwar selbst bestimmt werden kann, aber zwangsweise am 31.12. vom Broker ausgelöst wird. Offene Positionen werden dann geschlossen, steuerlich abgerechnet und automatisch wieder neu eröffnet.

Ferner handelt es sich bei den Dynamic Portfolio Swaps um ein neues Produkt, bei dem die steuerliche Behandlung zwar vermutet wird, aber von CMC Markets nicht garantiert werden kann. Gegen das von der damaligen Koalition aus SPD und CDU verabschiedeten Gesetzes, welches die Einschränkung der Verlustverrechnung wie oben beschrieben festlegt, werden in Zukunft sicher verschiedene Verfahren vor Gericht geführt. Anlass zur Hoffnung birgt zudem, dass die FDP – welche nun den Finanzminister stellt – schon damals im Gesetzgebungsverfahren versucht hatte, das Gesetz zu kippen.

Für Anleger, die nur gelegentlich mit CFD handeln und die Grenze von 20.000? bei kumulierten Verlusttrades nicht erreichen, ist der Umweg über ein DPS-Kontomodell eigentlich nicht notwendig. So nennt CMC Markets auch eher Konten mit hohem Handelsvolumina als Zielkunden für das neue Kontomodell. Aber aus unserer Sicht ist das Kontomodell auch für kleinere Konten interessant. Denn die Neuregelung sieht vor, dass die Verrechnung von Gewinn- und Verlusttrades vom Anleger selbst über die Steuererklärung geleistet werden muss. Wer diesen zusätzlichen Aufwand umgehen möchte, der sollte auch zum DPS-Kontomodell greifen.

Verfügbar ist das Kontomodell für die CMC eigene Handelsplattform „NextGeneration“. Bei den MetaTrader-Konten kann nur das normale CFD-Konto ausgewählt werden. Möglich sind Einzel, Gemeinschafts- und Firmenkonten.

Informationen zum DPS finden Sie auf der Webseite von CMC Markets: https://www.cmcmarkets.com/de-de/dps

?Anleger müssen berücksichtigen, dass es sich bei DPS um ein neues Produkt für Privatpersonen handelt und CMC keinerlei Steuerberatung für Kunden leistet. CMC Markets übernimmt keine Verantwortung oder Haftung für eine bestimmte steuerliche Behandlung des DPS für deutsche Privatpersonen. Die hier enthaltenen Informationen stellen keine steuerliche Beratung oder Dienstleistung dar und können eine individuelle Beratung durch deutsche Steuerberater oder Steueranwälte nicht ersetzen. Anlegern wird dringend empfohlen, ihren eigenen Steuerberater zu konsultieren und eigenen steuerlichen Rat hinsichtlich der steuerlichen Behandlung des DPS und der Anwendbarkeit der neuen deutschen Verlustverrechnungsbeschränkungen gemäß § 20 Abs. 6 Satz 5 EStG im Zusammenhang mit DPS einzuholen.?

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