CFD sind insbesondere bei instutionellen Investoren sehr beliebt. Aber auch Privatanlegern nutzen sie regelmäßig. Wo liegen die Vor- und Nachteile?
Der wichtigste Vorteil von CFD ist, dass sich mit einem kleinen Kapitaleinsatz hohe Gegenwerte bewegen lassen. Grund dafür ist die Hebelwirkung, mit der über ein geschicktes Kapitalmanagement das Potential der CFDs voll ausgenutzt werden kann.
Gleichzeitig kann mit CFDs auch auf fallende Kurse spekuliert werden können. Und das ohne zeitliches Limit, denn CFDs sind kein Termingeschäft.
Besonders positiv ist, dass mit CFDs in den verschiedensten Märkten spekuliert werden kann. Ob Rohstoffe, Aktien, Indizes, Währungen, Zinsen und Kryptos: Statt Depots bei mehreren Brokern einzurichten, kann mit CFDs in Realtime weltweit auf alle erdenklichen Assetklassen spekuliert werden. Dazu ist der CFD-Handel absolut transparent. Restlaufzeiten, implizite Volatilitäten und andere komplizierte Faktoren spielen bei der Berechung der CFDs keine Rolle.
Vorteil Handelssystem
Auch auf Seiten der Handelssysteme gibt es Vorteile. Während beim Handel mit klassischen Wertpapieren selbstentwickelte Handelsoberflächen der Broker zum Einsatz kommen (z.B. comdirect, Consorsbank, Flatex etc.), die vergleichsweise wenig Features mitbringen, gibt es beim Handel mit CFDs ausgefeilte Handelsplattformen, die keine Wünsche offen lassen (Charting, Indikatoren, Marktscanner, Ordertypen). Während die meisten Kunden beim börslichen Aktienhandel (z.B. Xetra) auf Basis von 15min. zeitverzögerten Kursen ihre Entscheidungen treffen, gibt es beim CFD-Handel durchgehend Realtimekurse mit Ausführungszeitfenstern in Millisekunden..
Nachteile des CFD-Handels:
CFDs sind keine börsennotierten Produkte, sondern werden in der Regel außerbörslich über einen CFD-Broker gehandelt. Bei dieser Art des Handels routet der Broker die Kunden-Orders an einen oder mehrere Liquiditätsprovider. Wenn der Broker ein Dealing Desk betreibt, stellt er als Marketmaker die Kurse selber und nimmt die Kundenpositionen in ein eigenes Buch. Dadurch können Interessenskonflikte entstehen.
Auch der Firmensitz des CFD-Brokers kann sich bei Problemen nachteilig auswirken. Sitzt der CFD-Broker im Ausland (z.B. Malta oder Zypern) ist der Gerichtsstand auch dort. Zudem gilt das dortige Recht, auch wenn es in weiten Teilen europäisch harmonisiert ist.
In Deutschland haben sich die Mitglieder des CFD Verbandes einem Transparenz- und Fairnesskodex verpflichtet. Er regelt die Grundsa?tze des Handelns sowie des Umgangs mit Kunden und dient als Maßstab fu?r CFD-Anbieter, die auf dem deutschen Markt ta?tig sind. Gleichzeitig stellt der Kodex einen Handlungsleitfaden fu?r die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Mitgliedsunternehmen dar. Mitglieder des CFD-Verbandes sind Comdirect, Société Générale, FlatexDegiro Bank AG, IG Europe, FXFlat Bank AG, SBroker AG, Consorsbank, WH Selfinvest SA, GBE Brokers.
CFDs sind hochspekulativ. Aus den angebotenen hohen Hebeln können hohe Verluste entstehen – bis Hin zum Totalverlust. Seit der ESMA-Regulierung in 2018 gibt es bei Kunden-Konten, die nicht den Status „Professionell“ haben, aber keine Nachschußpflicht mehr.
Seit Anfang 2022 gelten CFD steuerrechtlich als Termingeschäfte. Damit gehen Nachteile einher, weil bei Termingeschäften eine Obergrenze für die Verrechnung von Verlusten gilt. Kumuliert können in einem Jahr nur noch Verluste in Höhe von max. 20.000 Euro mit Gewinnen verrechnet werden. Einige Broker begegnen dieser steuerlichen Benachteiligung mit veränderten Produktkonstruktionen (z.B. CMC Markets mit Dynamic Swaps) oder helfen bei der Einrichtung von Trading-GmbHs.