Bei einem Dealing Desk agiert der Broker als Market Maker. Er bringt intern die Kauf- und Verkaufsorder seiner Kunden zusammen und stellt auf dieser Basis die Kurse. Non Dealing Desk Broker (NDD) leiten die Orders an Liquiditätsprovider weiter. In diesem Fall spricht man auch von einem STP-Broker (Straight Through Processing). Die Orders werden entweder an einen festen Marketmaker oder an den Interbankenmarkt weitergeleitet. Der Broker agiert in diesem Modell ausschließlich als Dienstleister. Einige Broker sind beides und unterschieden Fallweise, z.B. indem sie große Orders an den Interbankenmarkt routen und kleinere Orders ins eigene Buch nehmen.
Vor- und Nachteile der Broker-Modelle
CFD-Handel | Market Maker | |
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zum Anbieter | Kein Dealing Desk | GAIN Capital |
zum Anbieter | Kein Dealing Desk | GAIN Capital Alpha Capital Markets Phillip Capital SM Capital Markets Ltd |
zum Anbieter | Kein Dealing-Desk (Pro-Konto) | Unterschiedliche Liquiditätsprovider |
zum Anbieter | Kein Dealing Desk | Unterschiedliche Liquiditätsprovider |
zum Anbieter | Kein Dealing Desk | Unterschiedliche Liquiditätsprovider |
zum Anbieter | Kein Dealing Desk | Société Générale (neu) |
zum Anbieter | Kein Dealing Desk | Société Générale (neu) |
Broker mit Dealing Desk | ||
zum Anbieter | Dealing Desk | CMC Markets betreibt ein eigenes Dealing Desk. |
zum Anbieter | Dealing Desk | Nextmarkets betreibt im Handel mit CFDs ein eigenes Dealing Desk. Aktien-Orders über Handelsplatz gettex |
Dealing Desk | IG betreibt ein eigenes Dealing Desk |
STP vs. Dealing Desk: Vor- und Nachteile
Merkmale von Brokern, die Market Maker sind:
- Market Maker stellen Kurse für ihre Handels-Instrumente selbst
- Der Market Maker sichert sich am Referenz-Markt ab (Hedging)
- Er verdient am Spread und an Finanzierungskosten für Long-Positionen
Markmale von von STP-Brokern:
- Broker stellt keine eigenen Kurse
- Orders werden an Liquiditätsprovider weitergeleitet
- Spreads sind in aller Regel variabel
- STP-Broker verdienen am Spread, an Finanzierungskosten und ggf. an Kommissionen
Nur sehr große Broker, welche einen großen Order-Flow haben, können es sich leisten, ein eigenes Dealing Desk zu betreiben. In der Regel handelt es sich dabei um Broker, die weltweit tätig sind und die Kosten für das Dealing Desk über die große Menge an Orders skalieren können. In Deutschland ist z.B. die Commerzbank als Marketmaker für mehrere Broker wie Flatex, SBroker, Consorsbank, OnVista Bank und Comdirect aufgetreten. Zuletzt wurde dieser Geschäftsbereich aber an die französische Großbank Société Générale veräußert. Diese Großbanken haben den Vorteil, dass sie den CFD-Orderflow mit ihrem sonstigen Derivate-Geschäft zusammenlegen können.
Kleineren Brokern bleibt oft nichts anderes übrig, als ihre Orders an andere Liquiditätsprovider weiterzuleiten. Es handelt sich der Definition nach um STP-Broker (Straight through Processing). Vordergründig sieht es positiv aus, wenn ein Broker die Orders weiterleitet, denn so kann eigentlich kein Interessenskonflikt zwischen Broker und Kunden auftreten. Auf der anderen Seite kann sich jeder Kunde ausrechnen, dass für den Broker bei diesem Geschäftsmodell viel weniger Marge verbleibt.
Dass Marketmaking-Broker einen Interessenskonflikt gegenüber ihren Kunden haben, hält sich als hartnäckiger Mythos. Das es nur ein Mythos ist, wird klar, wenn man sich das Geschäftsmodell des Brokers vorstellt. Er verdient am Spread und an Finanzierungskosten bei Long-Positionen. Der Broker möchte, dass der Trader möglichst viel handelt, damit er möglichst oft die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs realisieren kann. Für ihn ist es kein Problem, dass der Kunde gewinnt, denn er sichert sein Orderbuch mit Gegenpositionen ab. Auch kann er einem Kunden keinen schlechteren Kurs stellen, denn auf diesen z.B. niedrigen Kurs würden ja andere Trader sofort Positionen eröffnen.