Verlustquoten der CFD-Trader

Seit einiger Zeit müssen die europäischen CFD-Broker in ihren Werbemitteilungen den Anteil ihrer Privatkunden beziffern, die im Handel mit CFDs Kapital verlieren. Die europäische Finanzaufsicht ESMA hatte dies im Zuge einer Transparenzoffensive im Juni 2018 beschlossen.

Wir werten diese Verlust-Quoten regelmäßig aus. Nachfolgend haben wir die Ergebnisse abgebildet. Allerdings sollte man die Zahlen nicht überbewerten. Weiter unten haben wir noch noch einige ergänzende Informationen zu der Erhebung der Zahlen.

VerlustquoteReguliert durch

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43,26 %MFSA (Malta)

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72,00 %Bafin (Deutschland)
72,00 %IG Markets Ltd. : FCA (Großbritannien)
IG Europe GmbH: BaFin (Deutschland)

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74,0 %KNF (Polen)

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74,60 %BaFin (Deutschland)

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78,00 %CSSF (Luxemburg)
FXFlat MetaTrader
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79,55 %BaFin (Deutschland)
ActivTrades
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83,00 %CSSF (Luxemburg)

Stand: 18.11.2024


Kritische Anmerkungen zu den Verlustquoten

Die ESMA hat den Brokern im Detail vorgeschrieben, wie diese die Verlustquoten zu berechnen haben. In die Berechnung fließen alle CFD-Trades der letzten 12 Monate ein. Alle drei Monate soll die Berechnung aktualisiert werden.

Die Berechnung des durchschnittlichen Verlustes ist ein Indikator, wie hoch der Prozentsatz der Kunden ist, die bei dem jeweiligen Broker einen Verlust erleiden. Dieser Indikator weist allerdings Schwächen in der Berechnung auf.

  • Absolute Werte vs. Relative Werte: Die Berechnung des durchschnittlichen Verlustes ist nur eine relative Kennzahl. Es wird dabei nicht berücksichtigt, welche Ordervolumina dahinter stehen. Ein Beispiel, wenn ein Anleger 10.000 ? einsetzt und dabei einen Gewinn von 1.000 ? erzielt, wird das genauso gewertet, wie ein Kunde, der ein 100 ? Konto an die Wand fährt. Unter dem Strich gibt es einen Gewinner und einen Verlierer, die Verlustquote beträgt in dem Beispiel 50%.
  • Unterschiedliche Strategien werden nicht berücksichtigt: viele Anleger nutzen CFDs zur Absicherung bestehender Aktienpositionen. Die CFDs sind dabei eine Art Versicherung gegen Kursverluste. Zur Absicherung halten diese Anleger Short-CFDs entweder auf den Index, dem die zu besichernden Aktien angehören oder sie Halten Short-CFDs auf die einzelnen Aktientitel. Steigen die Aktienkurse, verlieren sie die Versicherungsprämie (die Short-CFDs). In der Berechnung der Verlustquote werden aber nur die verlorenen CFD-Positionen einbezogen.
  • Professionelle Kunden: die Trades von Kunden, die als Professionelle Kunden eingestuft werden, werden in die Berechnung der Verlustquoten nicht mit einbezogen.
  • Regulierung beachten: Um die Zahlen vergleichen zu können, müssen für alle Broker dieselben Regeln gelten. Daher ist zu hinterfragen, ob alle Trades des Brokers in die Berechnung einbezogen werden? Einige Broker haben Tochtergesellschaften, die außerhalb der EU-Regulierung agieren.

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