Bollinger Bänder

Die Bollinger Bänder wurden in den 80er Jahren von Paul Bollinger entwickelt und sind heute beliebte und weitverbreitete Indikatoren. Die Bänder beruhen auf dem Prinzip der Normalverteilung. Es werden dabei drei Linien berechnet und über den Chart gelegt, um damit Trends zu erkennen.

Die drei Bänder

Das mittlere Band ist einfach der gleitende Durchschnitt der letzten n Tage. Das untere Band ist das exit band und wird berechnet, indem die Standardabweichung mit einem bestimmten Faktor multipliziert und anschließend das Ergebnis vom Mittelwert abgezogen wird. Das obere Band wird entry band genannt und berechnet sich ähnlich wie das untere Band nur mit dem Unterschied, dass hier das Ergebnis aus Faktor und Standardabweichung zum Mittelwert addiert wird.

Faktoren

Beim Einsatz der Bollinger Bänder kann sowohl der Zeitraum des Durchschnittswertes n wie auch der Faktor k variiert werden. Durch den Faktor k kann die Breite der Bänder und damit die Wahrscheinlichkeit, ob der nächste Kurse innerhalb der Bänder liegt, bestimmt werden.

Interpretation

Die klassische Interpretation der Bollinger Bänder sieht folgendermaßen aus: Wenn der Kurs sich zu einem der äußeren Bänder bewegt, ist von einer Gegenbewegung auszugehen. Das bedeutet, es wird erwartet, dass sich der Kurs immer zwischen den beiden äußeren Bollinger Bändern (exit band und entry band) bewegt.

John Bollinger selbst sagt, dass nur aufgrund der Bollinger Bänder noch kein Handelssignal generiert werden kann. Dafür sind noch andere Informationen, wie zum Beispiel die ebenfalls von Bollinger entwickelte Bandbreite, zu berücksichtigen. Die Bollinger Bänder wurden lediglich dazu entwickelt, um einzuschätzen zu können, ob ein Wert derzeit über- oder unterbewertet ist.

Trading mit Bollinger Bändern

In der Praxis nutzen viele Trader die Bollinger Bänder um Positionen zu eröffnen oder zu schließen. Wenn der Kurs zum Beispiel über das oberste Band steigt, wird eine Long-Position eröffnet, da von weiter steigenden Kursen ausgegangen wird. Dieses Position wird dann wieder geschlossenen, wenn der Kurs unter eines der drei Bollinger Bänder fällt. Jeder Trader hat seine eigene Regel, welches der Bänder dafür ausschlaggebend ist.

Laufen die beiden äußeren Bänder zusammen, wird das als Signal für eine bevorstehende Kursbewegung gesehen. Die Richtung kann alleine mit den Bollinger Bänder allerdings nicht ermittelt werden. Besonders nützlich sind die Bollinger Bänder deshalb erst in Kombination mit anderen Indikatoren.

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