Es wird jetzt doch keine Senkung des Reservesatzes durch die chinesische Notenbank geben. Nachdem die jüngsten umfangreichen Liquiditätsmaßnahmen bereits halfen, das Wachstum zu stützen, will man es in Peking mit Geldgeschenken nicht übertreiben. Dieser Stil dürfte der neue Tonfall der Notenbanken werden. Nach der starken Aktienrally könnten sie zunehmend darauf hinweisen, dass sich die makroökonomische Datenlage aufgehellt habe. Zwar sei die Stützung der Märkte mit lockerer Geldpolitik weiter notwendig, aber auf zusätzliche Geldgeschenke dürfe die Börse in den kommenden Monaten nicht mehr hoffen.
Der Deutsche Aktienindex hat heute die Chance, die Marke von 12.110 Punkte und den dort liegenden alten starken Widerstand als neue Unterstützung zu testen. Man darf gespannt sein, ob hier wieder genug Käufer stehen, die bereit sind, dort schon wieder zu kaufen. Wenn nicht, dürfte der Ausflug darüber nur von kurzer Dauer gewesen sein.
Das Beige Book, also der Wirtschaftsbericht der lokalen Bezirke der amerikanischen Notenbank, zeigt für Ende März und Anfang April ein moderates Wachstum der US-Wirtschaft. Einige berichteten sogar über eine leichte Beschleunigung. Also wie in China sehen wir auch in den USA zuletzt wieder eine leichte Verbesserung der konjunkturellen Lage. Von daher wird es auch seitens der Federal Reserve in Zukunft nicht mehr notwendig sein, die Märkte mit immer neuen geldpolitischen Zusagen bei Laune zu halten.