18. Dezember 2018, 10:59

DAX stemmt sich gegen den Abwärtssog – China sendet klare Botschaft an Trump

Niemand auf der Welt sei in der Position, seinem Land vorschreiben zu können, was es zu tun oder zu lassen habe, ließ Chinas Premier heute Morgen verlauten. Man könnte vielleicht noch hinzufügen ?…, und schon gar nicht ein US-Präsident.? Damit ist klar, der scheinbare Waffenstillstand ist nur dann etwas wert, sollte China sich von Trump diktieren lassen, was es zu tun hat. Das aber wird das Reich der Mitte definitiv nicht tun, diese klare Botschaft sollte auch in Washington angekommen sein. Damit dürfte der Handelsstreit auch in den kommenden Wochen und Monaten seine Spuren an den Börsen hinterlassen.

Die Regierung in Peking werde sich um die wirtschaftliche Schwäche im eigenen Land kümmern, auch dadurch, dass sich das Land für beidseitig faire Handelsabkommen einsetzen werde, so Xi Jinping weiter. Offenbar könnte es in China umfangreiche Steuersenkungen geben, um die Nachfrage im Konsum anzukurbeln. Aber das Land hat in den letzten Jahren viele Wachstumsstützen dieser Art eingezogen. Zu mehr Wachstum hat es nicht geführt. China befindet sich in einer schwierigen und gefährlichen Übergangsphase von der Werkbank der Welt zu einer konsumgetriebenen Mittelstandsgesellschaft.

Dass die Investoren derzeit vor allem die Risiken betrachten, ist ein Charakteristikum eines Bärenmarktes, in dem sich die Börsen befinden. Weltweit sehen wir nachlassende Erwartungen, was das Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2019 angeht. Das drückt vor Weihnachten gehörig auf die Stimmung, vor allem bei den höher bewerteten amerikanischen Aktien.

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Jochen Stanzl

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig.