22. Februar 2019, 10:49

DAX müht sich nach oben – Schwache Konjunkturdaten wirken nach

Das Kaufinteresse an den Börsen hat gestern durch schwache Wirtschaftsdaten einen Dämpfer erhalten. So fielen die Geschäftsinvestitionen in den USA im Dezember den zweiten Monat in Folge, während in Europa die Stimmung in der Industrie erstmals seit 2013 wieder Rezessionstendenzen zeigt.

Seit Jahresbeginn haben die Investoren die meisten der negativen Wirtschaftsdaten einfach so durchgewunken. Aber einige der gestern gemeldeten Daten decken bereits die Monate Januar und Februar ab, also zwei Monate, in denen die Aktienkurse schon wieder stark gestiegen sind. Diese Diskrepanz wird nun stärker hinterfragt.

Und obwohl es Hinweise auf eine Absichtserklärung in sechs Punkten im Handelsstreit zwischen den USA und China gibt, interessiert das an der Börse niemanden sonderlich, was ein Indiz dafür sein könnte, dass der Geduldsfaden gegenüber vagen und nicht konkreten Worthülsen der Verhandlungspartner an den Märkten langsam aber sicher dünner wird. Die Anleger wollen jetzt endlich Fakten sehen.

Technisch allerdings hat sich nicht viel verändert. Der Deutsche Aktienindex hat weiterhin das Potenzial, bis auf 11.700 Punkte zu steigen.

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Jochen Stanzl

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig.