4. Juli 2022, 08:06

DAX mit kleinem Plus zum Wochenstart – Es ist vor allem Europas Energieproblem

Positiv formuliert könnte man festhalten, dass sich der Deutsche Aktienindex in der vergangenen Woche dem Jahrestief zwar bis auf knapp 200 Punkte näherte, es damit aber zunächst einmal gehalten hat. Das Problem ist allerdings, dass es sich eher um eine halbherzige Verteidigung handelte und der Markt auch zum heutigen Wochenstart keine wirkliche Dynamik nach oben entfalten kann. Zu stark wiegt das vor allem europäische Problem einer drohenden Energiekrise, wenn aus Russland ab der kommenden Woche zunächst kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt. Was nach den offiziellen Wartungsarbeiten kommt, ist ungewiss ? besser stehen da wieder einmal die USA da.

Wenn man den Energiegehalt eines Fasses Erdöl auf denjenigen einer vergleichbaren Menge Erdgases umrechnet, bezahlen die Europäer für ihr Gas umgerechnet bereits 243 US-Dollar pro „Barrel“ Gas. Der europäische Gaspreis liegt mit 42 Dollar pro Million britischer Thermaleinheit weit über dem US-Preis von lediglich 5,69 Dollar. Die USA haben genug Gas, hier fiel der Preis auf Monatsfrist um 40 Prozent, während er in Europa um 82 Prozent gestiegen ist.

Auf die Aktienmärkte übertragen wäre es also nicht verwunderlich, wenn erstens der Handel in Europa heute wegen des US-Feiertages nicht ruhiger verläuft als sonst und zweitens eine Bodenbildung der Wall Street in den kommenden Tagen und Wochen nicht zwangsläufig auch zu einer Stabilisierung an Europas Börsen führt. Auch im DAX bleiben das Kursgeschehen wacklig und das Vertrauen der Anleger in die Nachhaltigkeit von Kurssteigerungen gering.

Aktien kurzfristig zu halten, fühlt sich für viele Anleger an wie das Jonglieren mit einer heißen Kartoffel. Läuft es nicht, sucht man schnell wieder jemanden, der sie fängt, bevor man sich selbst die Finger verbrennt. Und die gegen Hitze schützenden Handschuhe werden gerade von den Zentralbanken wieder eingesammelt. Das typische Verhalten der Börse, Probleme einfach unter den Tisch zu kehren, ist nicht mehr zu beobachten. Die Märkte reagieren empfindlich auf neue negative Nachrichten. Die Zeit, wegzuschauen, ist mit dem Ende der Politik des billigen Geldes vorüber.

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Jochen Stanzl

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig.