Investoren umgehen mit CFDs die französische Transaktionssteuer

In Frankreich wird zum 1. August 2012 eine Transaktionssteuer auf Aktiengeschäfte eingeführt.

Jeder Anleger der eine von 109 französischen Aktien mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Euro handelt, wird mit einer Transaktionssteuer in Höhe von 0,2 Prozent des Umsatzes belegt. Dabei spielt es keine Rolle wo der Käufer und Verkäufer ansässig ist. Die Börsensteuer wird also auch deutsche Händler treffen, die Aktien der großen französischen Unternehmen handeln.

Frankreich ist damit das erste Land der Eurozone, das eine Transaktionssteuer auf Aktiengeschäfte einführen wird. Der Staat erhofft sich dadurch Einnahmen in Höhe von 170 Millionen Euro in diesem Jahr und 500 Millionen Euro im Jahr 2013. Auch in anderen Ländern wird über eine Börsenumsatzsteuer diskutiert.

Doch viele Großanleger werden die teure Transaktionssteuer wohl mit einem einfachen Trick umgehen. Statt der eigentlichen Wertpapiere werden dann einfach Contracts for Difference (CFDs) auf den Basiswert gehandelt. Diese Derivate wurden ursprünglich erdacht um die britische Börsenumsatzsteuer, die Stempelsteuer, zu umgehen. Dabei werden lediglich die Gewinne und Verluste verrechnet, ohne dass der Trader die Wertpapiere tatsächlich besitzt.

Entgegen der landläufigen Meinung sind CFDs nicht nur für Großanleger interessant, auch Privatanleger haben Zugriff auf diese Finanzinstrumente, die in Deutschland bei vielen Brokern gehandelt werden können. Die neben der Nichtbesteuerung noch weitere Vorteile bieten: So sind mit CFDs auch für private Spekulanten Leergeschäfte möglich ? so profitieren Händler von fallenden Kursen. Durch den Handel auf Margin entsteht ein Hebeleffekt ? es muss nur ein kleiner Teil des gehandelten Börsenwerts als Sicherheit hinterlegt werden.

Bildquelle: © vege – Fotolia.com

Kommentare sind geschlossen.