31. Mai 2017, 14:40

ActivTrades Marktkommentar von Carlo Alberto De Casa, Chief Analyst

Eine Vielfalt an Themen hielt in den vergangenen Handelswochen die Anleger auf Trab. Zum einen zeigte der Dollar Schwäche. Der Greenback leidet in diesem Zusammenhang unter den Unsicherheiten, die von der Trump-Regierung ausgehen. Nach weiteren Enthüllungen im sogenannten Russiagate erscheint die neue US-Administration noch unberechenbarer als je zuvor. In Europa hingegen gehen die Marktteilnehmer zunehmend von einer Absenkung des Quantitative Easing aus, auch wenn Mario Draghi kürzlich verlauten ließ, dass es momentan keinen Anlass gebe, die bis dato aufgesetzten Pläne abzuändern.

Aufmerksam verfolgen die Investoren auch die Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich, die das Pfund in die Enge getrieben haben. Allen voran zu nennen sind dabei die volkswirtschaftlichen Daten. Beim Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2017 zeichnete sich lediglich ein Wachstum um 0,2 % ab. Dies lag hiermit um 0,1 Punkte unter den Prognosen der Analysten.

Doch auch die jüngsten Wählerumfragen, die einen deutlich weniger komfortablen Sieg der Konservativen bei den von Theresa May für den 8. Juni angesetzten vorgezogenen Wahlen prognostizieren, bleiben nicht ohne Wirkung. Der Vorsprung von 20 Prozentpunkten zwischen Tories und Labour, den Theresa May bei der Ankündigung der Wahlen im April für sich verbuchen konnte, soll demnach auf 5 Punkte geschmolzen sein. Diese Unsicherheit führte zu Verkäufen im Pfund bei unter 1,30 gegenüber dem US-Dollar und anschließend bis auf die Marke von 1,28. Klar im Aufwind befindet sich der Wechselkurs von Euro zu Pfund, der von 0,85 auf 0,87 und somit seit dem Brexit-Votum um fast 20 % zugelegt hat.

Zu den vielbeachteten Themen gehört jedoch auch das Rohöl. Die Notierungen des schwarzen Goldes verloren am Donnerstag an Boden (mit Einbußen von mehr als 5 % sowohl für die Sorte Brent, als auch für die Sorte WTI, welche unter 50 USD pro Fass abrutschte), nachdem die OPEC, das Kartell der erdölexportierenden Länder, die Vereinbarung über eine Kürzung der Förderung zwar verlängerte, aber wenig Veränderung bei der tatsächlichen Fördermenge vornahm.

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Carlo A. De Casa

Carlo Alberto De Casa ist Senior Market Analyst bei Activtrades in London.

Er hat Volkswirtschaftslehre in Turin studiert und dabei den besten Abschluss seines Jahrgangs erzielt.