Gastbeitrag von Bill Hubbard, Chefökonom bei Markets.com
Die NOK erzielte neben dem NZD dieses Jahr bisher die besten Ergebnisse von allen G-10 Währungen. Stabile finanzielle Grundlagen, eine durchweg beständige nationale Wirtschaft und verminderte Staatsschuldenrisiken in der Eurozone förderten die skandinavische Währung. Wir sind der Meinung, dass der Schlüssel zu der hervorragenden Leistung des NOK in der Tatsache liegt, dass im Anschluss an die aggressive Kürzung des Zinssatzes von Seiten der Norges Bank um 50 Basispunkte im Dezember einige negative Daten zu Beginn des Jahres in die NOK eingearbeitet wurden. Die wachsende Wahrscheinlichkeit für weitere Eingeständnisse von Seiten der EZB und der Riksbank im Vergleich zu der Norges Bank verhalf der NOK dazu, ihren Zinssatzvorteil gegenüber dem EUR und der SEK wieder zu erhalten.
Das EUR/NOK handelte nahe eines Tiefstwertes seit vielen Jahren um die 7,500 Marke und wir sind der Meinung, dass die Chance eines verbalen Eingriffes von Seiten der Norges Bank deutlich gestiegen ist. Wir glauben, dass der Gouverneur der Norges Bank Olsen seine Jahresansprache am 16. Februar dazu nutzen könnte, eine Bereitschaft zu signalisieren, die Stärke der NOK mit geldpolitischen Maßnahmen einzuschränken. Dies wäre eine Wiederholung der Rede des Gouverneurs Olsen vom 8. September, in der die Zentralbank auf den aggressiven Anstieg der NOK reagierte. Wir sind dementsprechend der Meinung, dass die aktuellen Preise interessante Einstiegsmöglichkeiten für Haussegeschäfte im EUR/NOK und Baissegeschäfte im NOK/SEK bieten. Tatsächlich stieg das EUR/NOK Paar während das NOK/SEK Paar als Ergebnis der vorherigen verbalen Intervention der Norges Bank gefallen ist.
Eine Short-Position im NOK/SEK könnte von einer möglicherweise unveränderten geldpolitischen Einstellung der Riksbank am Donnerstag profitieren. Wir sind der Meinung, dass die immer noch stabile, nationale Wirtschaft und das sich verringernde Risiko in den Rentenmärkten der Eurozone die Riskbank davon überzeugen könnten, ihren Zinssatz beizubehalten und gleichzeitig eine Bereitschaft zu signalisieren, indem sie ihren bedingten Zinssatzpfad senken. Jüngste Preisaktionen in den Tarifmärkten und Anhaltspunkte scheinen anzudeuten, dass der Markt überwiegend für eine Zinssatzsenkung bereit ist. Wir geben zu, dass die Zinssatzentscheidung am 16. Februar ÄUSSERST eng ist. Dennoch vermuten wir, dass das Risiko für Preissteigerungen des SEK in Falle eines unveränderten Zinssatzes größer ist als das Risiko eines Preisabfalls im Falle einer Zinssatzsenkung. Die jüngste Vergangenheit scheint diese Annahme zu bestätigen.
Wir sind der Ansicht, dass die jüngsten Entwicklungen in Griechenland ein gewisses Risiko für Baissegeschäfte in NOK/SEK Positionen darstellen könnten. Sollte die Unsicherheit bezüglich der zweiten Tranche des Rettungspaketes und die Schuldenumwandlung in eine Risikoangst wachsen (dies ist NICHT unser zentrales Szenario), könnte dies ein neuer Rückenwind für das NOK/SEK darstellen. Nichtsdestotrotz erwarten wir jedoch, dass der Umfang einer Aufwärtskorrektur nicht groß sein muss. Wir glauben, dass Investoren in einer risikoaversen Stimmung ihre Exposition zu der NOK und der SEK reduzieren werden. Mit Hinblick auf den exzessiven Anstieg der NOK gegenüber dem EUR sind wir der Auffassung, dass die NOK sogar stärker betroffen sein könnte, wenn skandinavische Haussepositionen gleichzeitig abgewickelt werden.