8. März 2024, 12:00

USDJPY: Es bahnt sich eine große Trendwende an

Das Devisenpaar USDJPY steht momentan gleich doppelt unter Druck. Einerseits signalisierte Fed-Chef Powell mit seinen gestrigen Aussagen vor dem US-Senat, dass ein Zins-Schwenk näher rückt, was den US-Dollar deutlich unter Druck gebracht hat. Andererseits deutet sich in Japan eine Abkehr von der seit acht Jahren andauernden, ultralockeren Geldpolitik an. Die Signale für einen geldpolitischen Kurswechsel der Bank of Japan haben dem Yen schließlich Auftrieb verliehen.

Die japanische Notenbank bereitet den Markt langsam auf ein Ende der Nullzinspolitik vor. Der Grund dafür ist das starke Lohnwachstum, das die Inflation erneut antreiben könnte, nachdem die Teuerung im Januar auf 2,2% gesunken war. Ein weiteres Indiz für einen erneuten Anstieg der Inflation sind die stark gestiegenen Verbraucherpreise im Großraum Tokio, die im Februar auf 2,6 % im Jahresvergleich (vorher 1,8 %) hinaufgeschnellt sind. Japans Zentralbankchef Ueda sagte neulich, dass die BoJ eine Änderung der geldpolitischen Lockerung in Betracht zieht, wenn sich das jüngste Lohnwachstum verstärkt. Seine Äußerungen schürten die Erwartungen, dass die BoJ bereits im März aus den Negativzinsen aussteigen könnte. Infolgedessen wertete der Yen, was sich auf das Devisenpaar USDJPY ausgewirkt hat.

Hinzu kommt, dass die Fed einer Zinswende immer näherkommt. Laut dem Fed-Chef Jerome Powell gewinnt die US-Notenbank an Zuversicht, die sie für einen Beginn der geldpolitischen Lockerung braucht, dies bestätigte er bei seinem gestrigen Auftritt vor dem US-Senat. Powells Aussagen bestärken die Erwartungen an den Geldmärkten, dass eine erste Zinssenkung in den nächsten Monaten erfolgen könnte. Nach seinem gestrigen Auftritt gab der Dollar deutlich nach, wodurch sich der Abwärtsdruck beim USDJPY erhöht hat.

USDJPY: Technische Lage / Chartanalyse

Das Forexpaar USDJPY in der heutigen Analyse - 08.03.2024

Zwei Wochen lang hat sich der USDJPY an dem Widerstand bei 150,750 JPY die Zähne ausgebissen. Für eine Rally-Fortsetzung hat es jedoch nicht gereicht. Stattdessen prallte der Kurs mehrfach an der Barriere nach unten ab. Nach den gestrigen Aussagen vor Powell wurde schließlich das Tief vom 29. Februar bei 149,217 JPY durchschlagen und die Abwärtsdynamik nahm deutlich Fahrt auf. Der kräftige Pullback hat das Devisenpaar USDJPY direkt bis an die 100-Tage-Linie (SMA) bei 147,536 JPY gedrückt. Hier fand der Kurs zunächst Halt, doch die Korrektur muss an dieser Stelle noch nicht enden. Aus technischer Perspektive wäre noch Platz bis an den 200-Tage-Durchschnitt bei 147,004 bzw. bis an das 38,2 % Retracement bei 146,82 JPY.

In diesem Bereich könnte es zu einer Gegenbewegung kommen. Das bullische Chartbild ist nach dem starken Abwärtsimpuls gekippt. Es deutet sich demnach eine größere Korrektur an. Ein Bruch des lokalen Tiefs bei 145,893 JPY könnte das nächste Signal für weiter fallende Kurse liefern. Rücksetzer bis an das 61,8 % Retracement bei 144,314 JPY werden dann immer wahrscheinlicher. Mittelfristig könnte sich sogar eine Korrektur bis 137,270 JPY ergeben, sollte sich herausstellen, dass es zu einer großen ABC-Korrektur kommt. Aber so weit sind wir noch nicht. Dafür bedarf es weitere Signale, wie beispielsweise den Bruch des Verlaufstiefs bei 140,257 JPY.

 

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.