1. Februar 2013, 12:00

Schuldenlimit wieder ausgesetzt

Und wieder druckt man die Sorgen weg: Denn die USA bleiben fürs Erste flüssig. Der Senat stimmte gestern mit breiter Mehrheit einem Gesetz zu, wonach das Schuldenlimit von derzeit 16,4 Billionen US-Dollar bis zum 19. Mai ausgesetzt wird. Präsident Barack Obama hat schon signalisiert, dass er das Gesetz unterschreiben werde. Damit ist die Zahlungsfähigkeit der Regierung in Washington zunächst gesichert. Das Gesetz erlaubt dem Finanzministerium, sich bis Mitte Mai weiter Geld für die Begleichung von Rechnungen zu leihen, obwohl das selbstgesteckte Kreditlimit ausgeschöpft ist. Der Sinn der Übung ist, Zeit zu gewinnen: Regierungslager und Opposition haben so mehr Spielraum für Verhandlungen, um sich auf Etatkürzungen zum Abbau der Schulden zu einigen. 16,4 Billionen Dollar US-Schulden entsprechen 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftskraft.

 
DAX stärker erwartet
 
Vor einem spannenden Freitag mit dem großen Arbeitsmarktbericht als Höhepunkt um 14.30 Uhr wird der DAX erst einmal fester erwartet. Er liegt vorbörslich bei 7795 Punkten. Der europäische Markt könnte heute etwas Rückenwind durch die Zahlen der BBVA bekommen. Die spanische Bank klagt zwar über einen Gewinneinbruch aufgrund hoher Rücklagen für Kreditausfälle, verdiente aber 2012 mit 1,68 Milliarden Euro immer noch mehr als gedacht. Im Schlussquartal blieben 20 Millionen Euro hängen, was angesichts der Dynamik der Immobilienkrise in Spanien und nachlaufender Zwangsversteigerungen fast beruhigend wirkt. Credit Agricole aus Frankreich muss wegen harter Regulierungsauflagen und der Wertberichtigung einer portugiesischen Tochter 2,68 Milliarden Euro auf Firmenwerte abschreiben. Dies drückt auf das Ergebnis, allerdings hat sich das Institut im Aktienkurs 2012 schon kräftig erholen können.
 
China wächst
 
Frische Zahlen von den Einkaufsmanagern in China: Der Regierungsindikator sowie der Indikator von HSBC lagen heute früh beide über 50 Punkten. Dabei fiel der Wert bei HSBC sogar überraschend gut aus. Er stieg von 51,5 Punkten im Vormonat auf 52,3 Punkte im Januar an. Derart deutlich sind die 50,6 Punkte der Regierung nicht, doch schenken die Märkte gerade bei den Chinesen einem privaten Institut mehr Vertrauen und Glauben als den staatlichen Stellen. Zum Glück muss man sagen: Denn nach Regierungsangaben geht die Beschäftigungskomponente drastisch zurück. Wenngleich hierfür zum Teil saisonale Gründe eine Rolle spielen ist der Rückgang bei der chinesischen Beschäftigung zu deutlich, um von einer Erholung zu sprechen. Auch der Rückgang der neuen Exportaufträge hinterlässt einen faden Nachgeschmack.
 
Spannung am Freitag Mittag
 
Heute Mittag gibt es also den großen Arbeitsmarktbericht und die Erwartungen sehen wie folgt aus: Für die Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft werden bis zu 195000 neue Arbeitsplätze erwartet nach 155000 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote wird mit 7,7 Prozent einen Zehntelpunkt geringer geschätzt. Sollten die Daten den Markt enttäuschen, so besteht 85 Minuten später schon die Chance auf Wiedergutmachung. Denn dann kommt das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Nach 72,9 Punkten im Dezember soll der Wert nun bei 71,4 Zählern liegen. Für den ISM um 16 Uhr schätzt man leicht schwächere 50,5 Punkte, die zeitgleichen Bauausgaben werden mit plus 0,3 Prozent erwartet. Ein bunter Mix also, den der US-Dollar mit schwachen 1,3632 Dollar zum Euro angeht. Bei den Rohstoffen fallen Gold und Silber wieder auf 1663 und 31,30 US-Dollar.

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