Wall Street vorbörslich mit neuem Erholungsversuch.
Die US-Indizes erholen sich am Freitag im vorbörslichen Handel weiter, nachdem gestern Abend Fed-Mitglied Mary Daly erklärte, dass eine Anhebung der Zinssätze um 75 Basispunkte ?keine primäre Überlegung" sei. Am Donnerstag wurden nach diesen Kommentaren die Intraday-Verluste an der Wall Street teilweise wieder ausgeglichen. Der S&P 500 konnte einen Eintritt in den Bärenmarkt verhindern und der Nasdaq 100 prallte von dem 50%-Retracement der Aufwärtsbewegung, die im März 2020 begann, ab. Die Kursanstiege sind als kurzfristige Gegenbewegung einzuordnen – es ist viel aufzuholen, um den Abwärtstrend zu beenden.
EURUSD steigt am Freitag nach dem gestrigen starken Rückgang und testet die 1,04er-Marke. Am Donnerstag fiel das Paar um über 130 Pips und bestätigte durch einen Bruch unter das Tief vom 28. April den langfristigen Abwärtstrend. Der Kurs erreichte den tiefsten Stand seit 2017. Ein Bruch unter die Tiefs aus dem Jahr 2017 bei 1,0340 würde bedeuten, dass die Parität näher rückt, die zuletzt im Dezember 2002 gesehen wurde. Um den kurzfristigen Trend im Tageschart umzukehren, müssten die Bullen das Hoch der Vorwoche bei 1,0642 per Schlusskurs überwinden. Bis dahin sind Anstiege als Aufwärtskorrekturen einzuordnen.
Der DE30 legt am letzten Handelstag der Woche weiter zu und testet die Wochenhochs, die am Mittwochnachmittag erreicht wurden. Sollten die heutigen Gewinne nachhaltig sein, würde der deutsche Leitindex für einen vierten Tag in Folge steigen. Trotz der jüngsten Bemühungen ist der kurzfristige Abwärtstrend im Tageschart abwärts gerichtet, da dieser durch den Rückgang vom Montag unter das Tief bei 13.576 Punkten bestätigt wurde. Für einen Richtungswechsel wäre ein Anstieg über das Hoch der Vorwoche bei 14.318 Punkten erforderlich. Die Verkäufer könnten daher versuchen, den Druck bald wieder zu erhöhen.
Maximilian Wienke, CFTe
Marktanalyst bei XTB
maximilian.wienke@xtb.de
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