13. August 2019, 12:00

Marktkommentar: Setzen Aktien zu neuem Ausverkauf an?

++ Weitere Abwärtsrisiken sorgen für zusätzliche Belastung ++ EURUSD mit leichter Abwärtstendenz ++ DE30 bewegt sich auf gefährlichem Terrain ++

Die Proteste in Hong Kong sowie die Krise in Argentinien belasten am Dienstag inmitten der Sorgen um eine globale Rezession die Risikostimmung. Tausende Demonstranten hatten gestern den Flughafen in Hong Kong stillgelegt, während die Niederlage des marktfreundlichen Präsidenten Mauricio Macri bei der Vorwahl in Argentinien zu einem Einbruch des Pesos führte. Während der Asien-Sitzung vertieften die asiatischen Märkte ihre Abwärtsbewegung – der Shenzhen SE Composite verliert knapp 0,7% und der Hang Seng sogar mehr als 2%. Auch die Wall Street hat am Montag gezeigt, dass die Stimmung fragil bleibt, da der marktbreite S&P 500 (Futures bei 2.878 Punkten) den zweiten Tag in Folge nachgab und nun etwa 5% unter seinem Allzeithoch notiert. Andererseits gewinnen sichere Anlagen (Anleihen, Gold, JPY, CHF) weiter an Attraktivität, da der Handelsstreit zwischen den USA und China vermutlich nicht schnell gelöst wird und die weltweit schwächelnden Daten auf eine Verlangsamung der Konjunktur hindeuten bzw. die Spekulationen auf weitere Stimuli von großen Zentralbanken anfeuern. Eine neue Verkaufswelle an den globalen Aktienmärkten sollte daher nicht ausgeschlossen werden.

Die europäischen Anleger versuchen derzeit herauszufinden, in welchem Umfang die EZB im September ihre Geldpolitik lockern könnte. EZB-Präsident Mario Draghi plant vor Ende seiner Amtszeit eine Reihe an geldpolitischen Maßnahmen. Eine Senkung der Einlagezinsen (um 0,1% auf 0,5%) wird von den Märkten bereits erwartet, während der Ausblick für die mögliche Wiederaufnahme eines Anleihekaufprogramms (QE) unsicher bleibt. Der EURUSD steckt weiterhin in einer mehrtägigen engen Konsolidierung zwischen 1,1180 und 1,1240 fest. Wenn die anfänglichen Verluste am Dienstag nachhaltig sind oder ausgebaut werden können, wäre technisch gesehen mit mehr Abwärtsdruck zu rechnen – der Tagesschlusskurs ist hierbei entscheidend. Für die EUR-Bullen wäre eine nachhaltige Zurückeroberung der 1,12er-Marke wichtig. Am frühen Nachmittag könnten die Inflationsdaten (VPI) aus den USA einen Impuls liefern.

Der DE30 tritt am Dienstagmorgen auf der Stelle. Nachdem die Bullen mehrmals an der lokalen Widerstandszone um die 11.740-Punkte-Marke scheiterten, und auch an anderen Aktienmärkten (insbesondere in Asien) weitere Verluste zu beobachten sind, sollte eine neue Verkaufswelle nicht ausgeschlossen werden. Für Bären könnten die Tiefs vom Juli als übergeordnete Anlaufstelle dienen. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert der deutsche Leitindex bei 11.630 Punkten.

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Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.