22. Februar 2013, 12:59

Gekko Global Markets-Air Berlin schwarz

Für Überraschungen ist man in Berlin immer gut. Ob Flughafen oder Gewinnentwicklung, man hat etwas zu bieten. So ist Air Berlin im Jahr 2012 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Das große Aber kommt jedoch: Die Bilanz für 2011 wurde aufgrund latenter Steuern von 150 auf satte 420 Millionen Euro Verlust korrigiert. 2012 halfen immerhin das harte Sparprogramm sowie der Verkauf des Vielfliegerprogramms. Nun fliegt Air Berlin ähnlich wie die Aktie praktisch auf Sicht. Turbulenzen sind für die Aktie fast vorprogrammiert. Ob das für die Lufthansa ebenso gilt, muss sich nach der Dividendenstreichung in dieser Woche zeigen. Grundsätzlich dürfte der Wind aber auch hier rauer werden.

Ölmarkt mit Bewährungsprobe

Diese Woche werden Investoren bei Öl wohl so schnell nicht vergessen. Liquidationen, charttechnische Einbrüche, Konjunktursorgen und nun auch noch ein starker Anstieg der Lagerbestände in den USA gestern. Es könnte für bärische Anleger gar nicht besser laufen. Deshalb sehen die Notierungen mit rund 93 und 113 US-Dollar auch reichlich angeschlagen aus. Beide Sorten haben in nur vier Tagen über vier Dollar abgeben müssen, was angesichts des Preisunterschieds WTI auch prozentual weitaus stärker trifft. Da heute in den USA keine wesentlichen Daten anstehen müsste ein Comeback von sich aus kommen. Einzige Perspektive in Europa: Der Ifo-Geschäftsklimaindex heute früh, erwartet mit 105 Punkten.

Edelmetalle kommen wieder

Das ist natürlich nicht Fisch und nicht Fleisch bei den Edelmetallen. Zwar haben Gold und Silber ihre Unterstützungen deutlich durchbrochen, doch nun kommen schon wieder Zwischenerholungen. Erholungen im begonnenen Abwärtstrend ? das ist die Frage für die nächsten Wochen. Auf alle Fälle klettert Silber wieder auf 28,88 Dollar nach oben, Gold gewinnt an Boden auf 1578 Dollar. Heftig war in dieser Woche auch der Preisrutsch bei den weiteren Metallen. Platin ist mit 1618 Dollar fast auf Goldniveau gefallen, bei den Industriemetallen sind Kupfer mit 7920 und Nickel mit 16980 Dollar regelrecht eingebrochen. Schuld ist auch hier der Mix aus schwacher Konjunktur in den USA und den Spekulationen zur US-Notenbank.

Italien im Blick

Am Sonntag wählen die Italiener ihre neue Regierung und Europa schaut gebannt in die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Nicht nur Silvio Berlusconis Rückkehr wird nämlich unter Investoren gefürchtet, vor allem die Unregierbarkeit aufgrund eines aufgespaltenen Parlaments fürchtet man. Pier Luigi Bersani von der Linken und der Komiker Beppe Grillo von der Protestbewegung fünf Sterne könnten Italien quasi blockieren. Dann stünden gleich die nächsten Neuwahlen an und dies würde sicher den Euro weiter unter Druck bringen. Heute früh erholt er sich erst einmal auf 1,3211 Dollar, legt auch gegen den Yen auf 123,19 Yen und gegen den Franken minimal auf 1,2280 Franken zu. Angesichts der Probleme in Europa und den USA hält sich der Nikkei mit 11385 Zählern heute früh gut, mit knapp einem Prozent im Plus. Der DAX wird vorbörslich auf 7622 Zähler taxiert.

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