20. April 2020, 13:00

DE30 schwächelt bei 10.750 Punkten und zieht sich zurück

++ Europäische Aktien eröffnen höher, erleben jedoch später einen Pullback ++ DE30 zieht sich aus dem 10.750-Punkte-Bereich zurück ++ SAP (SAP.DE) wird morgen seinen Ergebnisbericht veröffentlichen ++

Die Aktien in Europa eröffneten die neue Woche mit kleinen bullischen Kurslücken. Im Laufe der Zeit begannen die Kursgewinne jedoch zu verblassen, und nun wird fast die Hälfte der europäischen Indizes in der Verlustzone gehandelt, während andere nur leicht über den Schlusskursen vom Freitag notieren. Heute stehen keine wichtigen makroökonomischen Veröffentlichungen an, sodass die Händler sich später am Tag auf die Nachrichten zum US-Konjunkturpaket konzentrieren sollten.

Quelle: xStation 5

Beim DE30 hat sich die Situation nicht wesentlich verändert, da er im Bereich der Overbalance-Struktur (siehe Rechtecke) bleibt. Bemerkenswert ist, dass der Index heute vor der europäischen Eröffnung die 10.750 Punkte durchbrochen hat – mehr oder weniger die Hochs vom Freitag. Der DE30 fiel jedoch schnell wieder unter die Marke von 10.750 Punkten, was zeigt, dass der Widerstand sehr stark ist. Sollte die laufende Korrektur anhalten, könnte die kurzfristige Unterstützung bei 10.565 Punkten getestet werden. Eine wichtige Unterstützung befindet sich wiederum in der Nähe von 10.500 Punkten, wo man auch den 50er-EMA (grüne Linie) finden kann. Für den Fall, dass die Bullen die Kontrolle wiedererlangen und wir eine Rückkehr zu einer Aufwärtsbewegung sehen, sollten die Händler andererseits im Bereich von 10.750 bis 10.800 Punkten auf der Hut sein.

SAP veröffentlicht morgen seinen Ergebnisbericht

SAP (SAP.DE) ist im deutschen Leitindex das Mitglied mit der größten Gewichtung und kann daher einen großen Einfluss auf die Kursentwicklung haben. Das Softwareunternehmen wird am Dienstag, den 21. April (vor Markteröffnung) seine Zahlen für das erste Quartal 2020 veröffentlichen. Während Softwarefirmen nicht so stark von den Covid-19-Folgen betroffen sind wie Fluggesellschaften oder Ölproduzenten, hat SAP bereits die Gewinnprognosen für das Jahr 2020 gekürzt, da das Virus Aufträge auf Eis gelegt hat. Die üblichen Kennzahlen (Gewinn je Aktie und Einnahmen) sollten nicht allzu wichtig sein. Die Händler sollten sich auf das Ausmaß des Auftragsrückgangs sowie auf die Prognosen für die verbleibenden Quartale des Jahres 2020 konzentrieren.

DE30-Übersicht um 11:09 Uhr. Quelle: Bloomberg

Ceconomy (CEC.DE) sagte, dass man die Mietzahlungen aussetzen, die Beschäftigten in Kurzarbeit schicken und staatlich gesicherte Kredite beantragen werde. Das Handelsunternehmen sagte, dass durch die Schließung von Geschäften im März die Kreditlinien ausgereizt seien. Ceconomy hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres einen Betriebsverlust gemeldet. Auf der anderen Seite sagte das Unternehmen, dass die Online-Verkäufe im März um 98% gestiegen seien.

Einem Reuters-Bericht zufolge hat Volkswagen (VOW3.DE) mit 200.000 von 260.000 Klägern, die sich an Sammelklagen des VZBV wegen des Emissionsbetrugs beteiligt haben, eine Einigung erzielt. 

Frank Welsch, der Entwicklungschef von Volkswagen, sagte in einem Interview, dass der Autohersteller genügend SUVs im Programm habe. Zwar plane das Unternehmen nicht, SUVs ganz aus dem Entwicklungsprozess zu streichen, doch habe es angedeutet, dass es möglicherweise nicht mehr so viele Modelle wie früher entwickeln werde. Das Unternehmen plant, sich auf Modelle zu konzentrieren, die erfolgreich sind und sein können.

Die Lufthansa (LHA.DE) hat das Programm für Repatriierungsflüge fast abgeschlossen. Der letzte ?Sonderflug" wird heute in Frankfurt erwartet. Das Programm wurde gestartet, um Deutschen im Ausland die Rückkehr in ihre Heimat zu erleichtern. Wie andere Fluggesellschaften setzt auch die Lufthansa ihre Passagierjets aus, da die Nachfrage nach Tickets so gut wie nicht vorhanden ist.

SAP (SAP.DE) notiert im Vorfeld des morgigen Ergebnisberichts auf einem sehr interessanten Niveau. Die Aktie konnte mehr als 70% des Kursrückgangs von Februar bis März ausgleichen, stieß aber bei der 200-Tage-Linie im 115-EUR-Bereich auf Widerstand (siehe Kreis). Beachten Sie, dass diese Hürde auch am Dienstag und Freitag einen Anstieg verhinderte und daher ein Ausgangspunkt für einen größeren Rückgang sein könnte. Quelle: xStation 5
 

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.