1. Juli 2019, 13:00

DE30: Bullen auf dem Weg zu Allzeithochs?

++ Europäische Aktienmärkte eröffnen nach G20-Gipfel deutlich höher ++ DE30 nach Durchbruch der Jahreshochs mit mehr Aufwärtspotenzial ++ Frans Timmermans dürfte neuer Präsident der EU-Kommission werden ++

Der Start des europäischen Handels am Montag war bemerkenswert erfolgreich, da die Anleger die positiven Nachrichten von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping zu verarbeiten scheinen. Der Waffenstillstand, der am Wochenende während des G20-Gipfels im japanischen Osaka angekündigt wurde, kann als Hauptgrund für die heutige Rallye genannt werden. Allerdings könnten Anleger angesichts der Details der Vereinbarung zu selbstgefällig sein. Für den Waffenstillstand wurde kein bestimmter Zeitrahmen festgelegt, sodass theoretisch entweder die USA oder China neue Zölle erheben könnten, wenn etwas schief geht. Die Grundlage für einen Deal scheint recht fragil zu sein, sodass sich die Stimmung schnell verschlechtern könnte.

Betrachtet man den USD-Markt (erholt sich gegenüber anderen G10-Währungen), so könnte man zu dem Schluss kommen, dass Devisenhändler überzeugt sind, dass die Fed die Zinsen nicht so schnell senken wird, wie es noch vor dem G20-Gipfel erwartet wurde. Fed-Chef Jerome Powell wie bei seiner letzten Pressekonferenz darauf hin, dass eine Anpassung davon abhängen werde, wie sich der Handelsstreit zwischen den USA und China entwickelt. Für eine Zinssenkung im Juli scheinen die Marktteilnehmer noch zuversichtlich zu sein. Sollten sich die US-amerikanischen und chinesischen Beziehungen jedoch weiter entspannen, könnten die Erwartungen an weitere Senkungen für 2019 zurückgehen.

Was die europäische Politik betrifft, so ist die mögliche Einigung für den künftigen Posten des EU-Kommissionspräsidenten hervorzuheben. Obwohl Frans Timmermans der Vorreiter für diesen Posten zu sein scheint, lehnen die V4-Länder (Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei) diese Wahl ab. Die jüngsten inoffiziellen Kommentare deuten jedoch darauf hin, dass die Staats- und Regierungschefs der EU kurz davor stehen, sich auf Timmermann als nächsten Präsidenten der EU-Kommission zu einigen. 

Der DE30 profitierte vom angekündigten Waffenstillstand zwischen den USA und China und erlebte am Montag eine Rallye. Technisch gesehen könnten die Bullen auf eine Bewegung in Richtung der Allzeithochs (13.595 Punkte) hoffen. Allerdings stoßen diese mit den lokalen Höchstständen bei 13.100 Punkten auf stärkeren Widerstand. Dieser Bereich entspricht zudem dem Kursziel, welches sich aus der umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation ergibt (Muster jedoch nicht perfekt, da sich der Kurs unter die Nackenlinie bewegte, nachdem diese durchbrochen wurde und sich ein Fehlsignal abzeichnete). Quelle: xStation 5

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
In Bezug auf Nachrichten einzelner DE30-Unternehmen ist ein Bericht der Deutschen Bank (DBK.DE / WKN: 514000) über einen geplanten Personalabbau zu erwähnen. Der Kreditgeber plant, bis zu 50% der Arbeitsplätze im globalen Aktienbereich abzubauen. Die Aktie der Deutschen Bank gewinnt heute früh 1,6% an Wert, was eher auf das allgemein verbesserte Stimmungsbild zurückzuführen ist. 

Laut der ?Welt am Sonntag? wird Amazon (AMZN.US / ISIN: US0231351067) von deutschen Behörden wegen möglicher Mindestlohnverletzungen untersucht. Aus dem Bericht geht hervor, dass einige Beweise dafür gefunden wurden, dass das von Amazon festgelegte Lohnniveau für Fahrer unter der Mindesthöhe von 9,19 EUR pro Stunde liegt. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass Amazon keine Fahrer einstellt, sondern mit Subunternehmern zusammenarbeitet.

Fast alle im DE30 gelisteten Aktien sind zu Beginn der neuen Woche im Aufwind. Quelle: Bloomberg

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Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.