1. Oktober 2020, 13:00

DE30: Bayer bricht nach aktualisiertem Ausblick ein

++ EU will Großbritannien wegen des Binnenmarktgesetzes vor Gericht bringen ++ DE30 bleibt in der kurzfristigen Range stecken ++ Bayer (BAYN.DE) senkt Ausblick, Aktie fällt ++

Das Scharmützel zwischen der EU und Großbritannien über die Form der Beziehungen nach dem Brexit hat auf den Märkten erneut Aufmerksamkeit erregt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kündigte an, dass die Europäische Union rechtliche Schritte gegen das Vereinigte Königreich einleiten werde, und verabschiedete kürzlich das Binnenmarktgesetz. Der Gesetzentwurf ermöglicht es dem Vereinigten Königreich, sich von Teilen des im letzten Jahr erzielten Rücknahmeabkommens zu lösen. Die Nachricht hat zu einer erheblichen Abwertung des GBP geführt und die Risikoabflüsse auf dem Aktienmarkt verstärkt. Während die meisten Aktienindizes immer noch über dem gestrigen Schlusskurs gehandelt werden, sind die Gewinne sehr gering.

Quelle: xStation 5

Der DE30 scheint zwischen den Fibonacci-Retracements von 50% und 61,8% der Aufwärtsbewegung vom August festzustecken. Der Index schwankte gestern zwischen der unteren Grenze der Spanne bei 12.665 Punkten und der oberen Grenze bei 12.830 Punkten und die Seitwärtsbewegung wird heute fortgesetzt. Die heutigen Brexit-Entwicklungen verursachten einen Rückzug an den europäischen Aktienmärkten, aber ein Teil der Verluste wurde bereits wieder wettgemacht. Der DE30 wird wahrscheinlich weiterhin innerhalb seiner derzeitigen Bandbreite gehandelt werden, es sei denn, wir sehen eine größere Bewegung in eine der beiden Richtungen. Die heutigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die ISM-Daten für das verarbeitende Gewerbe könnten für etwas mehr Volatilität am Aktienmarkt sorgen, aber solange wir keine größeren Abweichungen von den Erwartungen sehen, erscheint eine große Bewegung unwahrscheinlich. Der NFP-Bericht für September (Freitag, 14:30 Uhr) ist das wichtigste kurzfristige Risiko für Aktien, da es der letzte Arbeitsmarktbericht vor den US-Wahlen sein wird. Sollten die Bullen die Kontrolle zurückerlangen und die obere Grenze der Handelsspanne durchbrechen, würde das Swing-Level bei 12.900 Punkten in den Fokus rücken.

DE30-Mitglieder um 11:38 Uhr. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten

Bayer (BAYN.DE) ist heute das schwächste DE30-Mitglied. Das Unternehmen teilte mit, dass die negativen Auswirkungen des Coronavirus auf Agrarrohstoffe voraussichtlich bis ins Jahr 2021 andauern werden und dass es jährlich rund 1,5 Milliarden Euro an Kosten einsparen muss. Darüber hinaus erwägt Bayer Berichten zufolge den Abbau von Arbeitsplätzen sowie den Verkauf einiger Geschäftsbereiche. Die Ankündigung löste eine Welle von Abwärtskorrekturen der Analystenempfehlungen aus, was die negativen Auswirkungen auf den Aktienkurs noch verstärkte. Bayer notiert rund 10% tiefer, nachdem der Kurs zuvor sogar um 13% gefallen war.

Der Aufsichtsrat von Continental (CON.DE) stimmte einem Restrukturierungsplan zu. Von dem Plan sind weltweit rund 30.000 Arbeitsplätze betroffen, davon 13.000 in Deutschland. Continental warnte jedoch davor, dass dies nicht bedeute, dass 30.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Unternehmen plant außerdem die Schließung des Reifenwerks in Aachen bis Ende 2021 sowie die Einstellung der Elektronikproduktion im Werk Karben bis Ende 2023. Durch die Restrukturierung sollen ab 2023 jährlich über 1 Milliarde Euro eingespart werden.

Infineon (IFX.DE) erholt sich zusammen mit anderen Halbleiteraktien. Die Stimmung gegenüber dem Sektor verbesserte sich, nachdem STMicroelectronic die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlichte. Der Ergebnisbericht beschleunigte die Nachfrage nach verschiedenen Elektronik- und Halbleiterprodukten.

Der Aktienkurs von Continental (CON.DE) stieg weiter an, nachdem das Unternehmen einen umfassenden Umstrukturierungsplan angekündigt hatte. Die Aktie durchbrach heute das Fibonacci-Retracement von 78,6% der Korrektur vom September. Der Höchststand nach der Pandemie, der in der ersten Hälfte des Juni 2020 erreicht wurde, liegt bei 101 Euro. Quelle: xStation 5
 

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.