2. Mai 2019, 12:00

DE30: Automobilhersteller profitieren von Volkswagen-Ergebnis

++ Europäische Aktienmärkte eröffnen tiefer ++ Volkswagen steigt nach starkem Q1-Ergebnis kräftig an ++ Deutsche Bank nach gescheiterten Fusionsgesprächen mit Commerzbank planlos ++

Europäische Aktien hatten einen schlechten Start in den heutigen Handel, da fast alle europäischen Blue-Chip-Indizes nach den ersten anderthalb Stunden nach unten tendierten. Während der heutigen asiatischen Sitzung war eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, wobei die Aktien in Australien nachgaben. Beachten Sie, dass die Händler aus China und Japan aufgrund von Feiertagen nicht anwesend sind, sodass das Handelsvolumen auch während der europäischen Sitzung geringer ausfallen könnte.

Die Rallye beim DE30 hat vor der 12.400 Punkte-Marke nachgelassen. Im Vorjahr waren an dieser Hürde einige Kursbewegungen zu erkennen, sodass Bullen es etwas schwieriger haben könnten, sie zu knacken. Das Aufwärtsmomentum ist beeindruckend, aber wie lange kann dieses noch anhalten? Quelle: xStation 5

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Die deutsche Automobilindustrie hatte ein schwieriges Jahr, vor allem aufgrund des Dieselskandals und der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Es scheint jedoch, dass der Beginn des Jahres 2019 besser war als erwartet. Volkswagen (VOW3.DE / WKN: 766403) hat heute vor der Eröffnungsglocke sein Ergebnisbericht für das erste Quartal 2019 veröffentlicht und sich als positive Überraschung erwiesen: Der Automobilhersteller erzielte einen Umsatz von 60 Mrd. EUR und übertraf damit um 2,5% die Analystenschätzungen, während der Gewinn je Aktie 7,236 EUR erreichte, verglichen mit erwarteten 6,497 EUR. Noch wichtiger ist die Tatsache, dass das Unternehmen beschloss, die Jahresziele einzuhalten: Volkswagen zeigte sich zuversichtlich, diese Ziele auch trotz der Verlangsamung der Weltwirtschaft und steigender Rechtskosten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal zu erreichen. Volkswagen führt heute im DE30 die Gewinne an, während auch andere deutsche Automobilhersteller wie Daimler (DAI.DE / WKN: 710000) oder BMW (WKN: 519000) aufgrund des branchenweiten Optimismus nach oben tendieren.

Volkswagen bewegte sich seit rund drei Quartalen in einem Konsolidierungsbereich, konnte aber zuletzt die Obergrenze überschreiten. Nach einem erneuten Test der kürzlich durchbrochenen Widerstandszone stiegen die Aktien der Autohersteller aufgrund des starken Ergebnisberichts in die Höhe. Die 164 EUR-Marke könnte für die Käuferseite das nächste Kursziel darstellen. Quelle: xStation 5

Was als eine der größten Fusionen am deutschen Aktienmarkt erwartet wurde – der Zusammenschluss von Deutsche Bank (DBK.DE / WKN: 514000) und Commerzbank (CBK.DE / WKN: CBK100) – wird nicht stattfinden. Die Gespräche wurden vor einiger Zeit abgebrochen, als die beiden Kreditgeber erkannten, dass die Unterschiede zwischen ihnen eine wertsteigernde Fusion unmöglich machen. Die Situation der Deutschen Bank bleibt jedoch unverändert: Die Erträge sinken, die Kosten sind hoch und der größte inländische Konkurrent, die Commerzbank, ist weiterhin am Markt. Deprimierend ist allerdings, dass der Kreditgeber keinen Plan für die Zukunft zu haben scheint. Die Pläne für eine potenzielle Wende zeigten nur langsam Wirkung, und Wachstum durch Akquisitionen ist jetzt eher eine unwahrscheinliche Option. Sollten die Führungskräfte der Bank keine neuen Schritte zur Wiederherstellung der früheren Rentabilität vorlegen, könnte es zu einer Herabstufung des Ratings kommen. Eine solche Entwicklung würde der Bank alles andere als helfen.

DE30-Übersicht um 10:35 Uhr. Quelle: Bloomberg.

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.