Britische Inflation leicht gesunken aber der hohe Ölpreis lässt nichts Gutes hoffen.
Für heute scheint die Eurozone einmal nicht gänzlich die Schlagzeilen zu bestimmen. Vielmehr steht die britische Inflation im Blickpunkt.
Das Pfund legte diese Woche kräftig zu und es stehen eine Reihe von Schlüsselereignissen an, wie zum Beispiel die heutige Veröffentlichung der Inflationswerte für den Monat Februar.
Es wird hiebei eine geringere Inflation erwartet; ein Umstand der sich mit gegenwärtigen Voraussagen der Bank of England deckt. Zudem werden im weiteren Tagesverlauf der Konsumentenpreis-Index veröffentlicht. Im Jahresvergleich könnte ein Rückgang von 3,6% auf 3,3% erfolgt sein. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Energieversorger neuerdings ihre Preise senkten. Vergleicht man allerdings den Konsumentenpreis-Index mit dem Vormonat zeichnet sich ein Anstieg von 0,4% ab, was teilweise den Rückgang um 0,5% aus dem Januarmonat umkehrt. Erklären lässt sich dieser Anstieg zum Teil mit den um 10% höheren Rohölnotierungen in britischem Pfund im Februar. Das hat auch dazu geführt, dass das Preisgeschenk der Energieversorger an die Kunden wieder zunichte gemacht wurde, da die Benzinpreise prompt auf den hohen Rohölpreis reagierten. Für den Einzelhandel wird ein Rückgang der Preise von 3,9% auf 3,5% erwartet.
Obwohl in den vergangenen Monaten seit dem hohen Novemberwert von 5% die britische Inflation deutlich gesunken ist, besteht für 2012 keine Entwarnung. Ursache hierfür ist vornehmlich der hohe Ölpreis und die Sorge, dass dieser sich auf die Warenlieferungskette auswirken könnte. Die Inflationserwartungen der Bank of England könnten sich daher unterm Strich als zu optimistisch erweisen. Für die privaten Haushalte gibt es ohnehin kaum gute Nachrichten. Die Daten der vergangenen Woche weisen bei den Gehältern im letzten Quartal lediglich auf einen Anstieg um 1,4% hin. Für die Verbraucher bedeutet dies wieder einmal eine Erosion ihres zur Verfügung stehenden Einkommens. Der Druck bei den Gehältern lässt zudem wenig Spielraum für Steuererhöhungen. Angesichts der für morgen anstehenden Haushaltsdebatte werden Stimmen laut, der Schatzkanzler möge Maßnahmen zur Entlastung der Konsumenten in Betracht ziehen.
Im späteren Tagesverlauf folgen die Zahlen zu den Auftragseingängen der Industrie für den Monat März. Nachdem noch im Februar mit einem Wert von -3 ein überraschend positives Ergebnis verbucht wurde, könnte dieses Mal der Zähler wieder auf -5 gesunken sein.
Naturgemäß kommt auch die Eurozone nicht wirklich zur Ruhe. Gestern wurde zwar für Griechenland das Thema der Kreditausfallversicherungen erfolgreich angegangen aber nun blicken die Märkte sorgenvoll auf Portugal. Hier wurde für den 22. März ein Generalstreik als Protest gegen die Sparmaßnahmen ausgerufen. Gleichzeitig beteuert aber der portugiesische Finanzminister, dass er keine zusätzliche Gelder für sein Reformprogramm benötige. Auch Spanien sorgt weiter für Skepsis an den Märkten. Das Land scheint sein Verschuldung nicht in den Griff zu bekommen, was wiederum die Zinsen für seine Anleihen in die Höhe treibt.
In den USA werden heute die Februarzahlen im Bausektor veröffentlicht. Es wird erwartet, dass der Parameter für neue Bauvorhaben nach einem positiven Januarwert von 1,5% wieder auf einen bescheidenen Anstieg von nur 0,2% im Februar gesunken sein könnte.
EURUSD – der Euro drückte sich gestern wieder über den 100-Tage MA bei 1,3210. Ein Testen der Hochs aus den vergangenen beiden Wochen bei 1,3290 wäre nun möglich. Im Vier-Stunden Chart erscheint die Einheitswährung jedoch ziemlich überkauft. Kurzfristig scheint dieser Umstand nur schwer zu überwinden zu sein. Ein nachhaltiger Ausbruch über 1,3290 würde das aktuelle Jahreshoch bei 1,3490 anvisieren.
Vergangene Woche kam es nicht wie erwartet zu einem Wochenschlusskurs unterhalb von 1,3070, was weitere Kursverluste auf absehbare Zeit unwahrscheinlich macht. Eine wichtige Unterstützungszone hierbei besteht bei den Februartiefs von 1,2975 und 1,2800.
GBPUSD – der gestrige Schlusskurs über dem 200-Tage MA bringt rückt wieder einmal die Marke von 1,6000 ins Blickfeld. Davor findet sich das gegenwärtige Jahreshoch bei 1,5990. Doch zunächst gilt es den Bereich um 1,5930 zu überspringen. Gelänge ein Ausbruch oberhalb von 1,600, wären Kursgewinne bis auf die Oktober- und Novemberhochs bei 1,6170 denkbar.
Weiter unten im Chart besteht eine Unterstützungszone bei 1,5610. Bei diesem Wert handelt es sich um das Tief aus vergangener Woche und gleichzeitig 50% Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung von den Tiefs bei 1,5240 bis auf die Hochs bei 1,5990. Ein Abrutschen unterhalb von 1,5610 würde Verkäufe bis auf 1,5530 – 61,8% Retracement der selben Bewegung – wie auch im weiteren Verlauf bis auf 1,5420 verursachen.
EURGBP – der Euro generierte gestern starke Kaufimpulse, nachdem er kurzzeitig bis auf 0,8284 gesunken war. Nach einer Kursrallye erlahmte jedoch das Interesse der Käufer bei 0,8350. Die Zeichen stehen nun auf ein erneutes Testen der Januartiefs bei 0,8220. Der Bereich um 0,8340/50 könnte als Zwischenunterstützung agieren. Weiter oben findet sich demgegenüber eine starker Widerstand bei 0,8425, welcher noch Anfang vergangener Woche die aggressiven Verkäufe bewirkt hat.
USDJPY – der gestrige Kursrückgang traf bei 0,8300 auf eine Unterstützungszone und konnte dadurch gestoppt werden. Nach wie vor bildet das nächste Etappenziel die Marke von 85,15. Bei diesem Wert handelt es sich um 50% Retracement der Abwärtsbewegung von den 2010er Hochs bei 95,00 bis auf die historischen Tiefs bei 75,30. Sollte es zu Kursverlusten kommen, wäre eine Unterstützung bei 82,85 denkbar. Diese Notierung bildet 38,2% des Fibonacci-Levels der selben Bewegung. Unterhalb hiervon würde dann 80,60 eine weitere wichtige Unterstützung bilden.
Quelle: http://www.cmcmarkets.com