Sorge um Griechenland – Wachstumszahlen für die Eurozone erwartet
Die Probleme der Eurozone scheinen sich immer weiter aufzutürmen. Gesten nun hat die Ratingagentur Moodys ihre lang angekündigte Herabstufung italienischer Banken vorgenommen. 26 Geldinstitute standen auf dem Prüfstand und ihre Herabstufungen reichten von einer bis zu vier Ebenen.
Griechenland und seine Versuche, eine Regierung aufzustellen bleiben weiterhin im Fokus. Zudem wird das Land heute seine vorläufigen Zahlen zum BIP-Wachstum für das erste Quartal abgeben und es werden hierbei keine guten Aussichten erwartet. Unabhängig davon steht eine Rückzahlung von 436 Millionen Euro an Anleiherenditen an. Diese Papiere unterliegen noch britischer Gesetzgebung und sind nicht Teil des Schuldenschnitts vom März und es bestehen noch Streitigkeiten zwischen den beteiligten Parteien. Die große Frage ist, ob diese Rückerstattung erfolgen wird. Wenn nicht, wird sich Griechenland bereits wieder im Defizit befinden. Dies wird sich jedoch endgültig in 30 Tagen klären.
Das andere Stichwort des Tages ist Wachstum. Für die gesamte Eurozone werden die vorläufigen Prognosen für das erste Quartal erwartet. Die Anleger dürsten nach guten Nachrichten und besonderes Augenmerk richtet sich daher auf Deutschland. Man hofft, dass die größte Volkswirtschaft der Eurozone sich weiter als Motor der Eurozone bewährt. Ein Wachstum von 0,1% für das erste Quartal wird vermutet doch angesichts der neuerlichen Veröffentlichungen könnte dies eine optimistische Annahme sein. Ein anderer Hoffnungsträger ist die ZEW Studie für Mai aber auch hier zeichnet sich ein Rückgang von 23,4 auf 19 Zähler ab.
Bei der Betrachtung der anderen Volkswirtschaften wie Frankreich, Italien und dem Rest der Eurozone geht es nur darum, wie schwach die Performance ausfallen wird. Im Falle Frankreichs geht man von einer Stagnation aus und für Italien, die Niederlande dem restlichen Teil zeichnet sich jeweils ein Rückgang um 0,7%, 0,3% und 0,2% ab. Für Portugal steht eine Schrumpfung um 0,1% im Raum.
In Berlin wird der neue französische Präsident Hollande auf Kanzlerin Merkel treffen. Doch es sind keine weitreichenden Ergebnisse zu erwarten. Gesprächsthema werden sicherlich das Wachstum und der strenge Sparzwang befürwortet von der deutschen Führung sein.
Auch die Finanzminister der Eurogruppe treffen sich in Brüssel und werden sich mit Vorschlägen zur Ankurbelung des Wachstums und dem potentiellen Austritt Griechenlands aus der Eurozone befassen.
Für Großbritannien präsentiert sich die Handelsbilanz für den Monat März leicht verbessert. Das Defizit hierbei ist von 8,77 Mrd. Pfund auf 8,4 Mrd. gesunken.
Im amerikanischen Einzelhandel wird für April ein starker Rückgang der Umsätze von 0,8% auf 0,2% im Vergleich zum Vormonat erwartet.
EURUSD ? die Einheitswährung befindet sich nach wie vor unter Druck und die Entwicklung könnte in Richtung der Januartiefs bei 1,2630 gehen. Ein Abrutschen unter 1,2800 würde hierbei den entscheidenden Impuls geben.
Im Falle einer Erholung stößt der Euro dann auf Widerstände bei 1,2960 und 1,3060. Für langfristige Gewinne muss dann aber die Barriere bei 1,3085 überwunden werden. Nur ein Ausbruch über diesem Kurs hat das Potential für eine langfristige Konsolidierung und ein Testen der Marke von 1,3200.
GBPUSD ? das Pfund wird derzeit gestützt bei 1,6050 und sollte es sich hier halten können, besteht keine große Gefahr. Bei einem Abrutschen unterhalb zeichnet sich dann 1,6000 als nächste grössere Tredlinienunterstuetzung ab. Diese geht von den Januartiefs bei 1,5235 aus. Weiter unten erfolgt dann 1,5770, welches zugleich 50% Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung von 1,5235 auf 1,6305 bildet.
Ein bedeutender Widerstand befindet sich bei 1,6315 bedingt durch die 2011er Hochs bei 1,6750. Davor liegt aber zunächst einmal das derzeitige Wochenhoch bei 1,6200.
EURGBP ? der Euro ist unter die psychologisch wichtige Marke von 0,8000 gerutscht. Es könnte nun zu Verlusten in Richtung 0,7845, den Tiefs aus dem November 2008, kommen. Eine Widerstandszone findet sich zwischen 0,8085 und 0,8105 aber für eine nachhaltige Stabilisierung müssen die Widerstände bei 0,8140 und 0,8200 überwunden werden. Weiter oben zeichnet sich dann zudem der Trendlinienwiderstand in Höhe von 0,8245, ausgehend von den Februarhochs bei 0,8505, ab.
USDJPY ? die US-Währung schloss zwei Wochen in Folge unterhalb des Widerstands bei 80,40. Die Zeichen stehen somit weiter auf Kursverlusten. Es besteht das Risiko auf 79,20 und anschließend bis auf 78,45 und den 200-Tage MA zu rutschen. Für eine nachhaltige Konsolidierung muss dem Greenback ein Ausbruch über 80,42 gelingen.
Quelle: http://www.cmcmarkets.com