18. Juli 2012, 14:27

Italien: Steht Sizilien vor der Pleite – Spanien: Immobilienmarkt bricht weiter ein – Bank of England erwägt geldpolitische Lockerung – BlackRock über den Erwartungen – Yahoo schlägt ebenfalls die Erwartungen – Irland: 2,25 Milliarden Euro Wachstumspaket -Nordea-Bank: Besser als erwartet

Der Dax notiert derzeit bei 6.587 Punkten und damit wieder leicht im Plus.

Italien: Steht Sizilien vor der Pleite

Die Region Sizilien genießt in Italien weitgehende Autonomie und kann so in Finanzfragen freier entscheiden. Doch seit Jahren schon hat die Insel ein Problem mit knappen Kassen – seit Italien selbst sparen muss und deshalb die Zuschüsse für die Region zurückgefahren hat, ist das Problem noch schärfer geworden. Mehr als 5 Milliarden Euro Schulden soll die Region laut dem italienischen Rechnungshof angehäuft haben.

Das Chaos wurde perfekt als am Dienstag Gouverneur Raffale Lombardo offiziell seinen Rücktritt erklärte. Nun will sich Premierminister Mario Monti der Sache annehmen und am nächsten Dienstag in die Region reisen.

Unterdessen senkte die Rating-Agentur Moody’s  die Bonität von drei großen italienischen Versicherern. So wurde etwa die Benotung der Assicurazioni Generali von „A1“ auf „Baa1“ gesenkt – der Ausblick bleibt zudem negativ.

Spanien: Immobilienmarkt bricht weiter ein

Wie aus einem Bericht der spanischen Regierung hervorgeht gehen die Hauspreise in Spanien weiter zurück: Im zweiten Quartal sind die Preise um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal eingebrochen.

Wegen der sinkenden Immobilienpreise und der hohen Arbeitslosigkeit können viele Hausbesitzer die Zinsen und Tilgung nicht mehr bedienen. Deshalb mussten bereits einige spanische Banken von der EU mit einer 100 Milliarden Euro Finanzspritze gerettet werden.

Bank of  England erwägt geldpolitische Lockerung

Die Bank of England erwägt eine weitere geldpolitische Lockerung, das geht aus der jüngsten Notenbanksitzung vom heutigen Mittwoch hervor. Neben zusätzlichen Anleihenkäufen wurde auch eine Senkung des Leitzinssatzes diskutiert.

Zunächst wurde jedoch einstimmig beschlossen den Leitzinssatz konstant zu belassen, die Anleihenkäufe werden jedoch um 50 Milliarden britsche Pfund aufgestockt.

Die britische Notenbank betreibt bereits eine expansive Geldpolitik, die erst Anfang Juli weiter gelockert wurde.

BlackRock über den Erwartungen

Obwohl der Vermögensverwalter BlackRock einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal vermelden musste, lagen die Zahlen über den Erwartungen.

Der Umsatz lag mit 2,23 Milliarden Dollar etwa 5 Prozent unter dem Vorjahreswert und der Nettogewinn sank von 619 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 554 Millionen Dollar. BlackRock hatte mit geringeren Gebühreneinahmen zu kämpfen – das verwaltete Vermögen sank um 3 Prozent auf 3,56 Billionen US-Dollar.

Yahoo schlägt ebenfalls die Erwartungen

Trotz eines leichten Rückgangs bei Umsatz und Gewinn hat auch Yahoo! die Erwartungen übertroffen. Der Internet-Konzern unter der neuen Führung durch die Ex-Google-Managerin Marissa Mayer erzielte ein Nettoergebnis von 227 Millionen US-Dollar – nach 237 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Auf die Aktie heruntergerechnet erspricht das einem Ergebnis von 25 US-Cents je Aktie – Analysten hatten mit 23 Cents gerechnet.

Der Umsatz ging von 1,23 Milliarden Dollar auf 1,22 Milliarden Dollar nur minimal zurück.

Irland schnürrt 2,25 Milliarden Euro schweres Wachstumspaket

Mit einem Wachstumsprogramm will Irland 13.000 neue Jobs schaffen und so die Binnenkonjunktur ankurbeln. Die Regierung kündigte an 2,25 Milliarden Euro in die Infrastruktur zu investieren – das würde in erster Linie der Bauindustrie zugute kommen, die durch die Wirtschaftskrise hart getroffen wurde.

Die irische Binnenkonjunktur leidet derzeit unter einer Arbeitslosenquote von 14 Prozent. Als Ausgleich dient die starke Exportwirtschaft Irlands, das von vielen internationalen Unternehmen aus Übersee als erster Standort in Europa gewählt wird.

 Nordea-Bank: Besser als erwartet

Der größte nordeuropäische Finanzkonzern Nordea konnte das zweite Quartal mit einem Betriebsgewinn von umgerechnet 129 Millionen Euro abschließen – das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und deutlich mehr als von Analysten erwartet worden war.

Auch wenn Nordeuropa als eine stabile Region gelte, sei die Nachfrage nach Krediten und Bankdienstleistungen wegen des rückläufigen Interesses an Konsum und Investitionen gering.

 

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