4. Januar 2013, 11:16

Der Auslöser

Es gibt keinen Grund für fallende Kurse an den Aktienmärkten. Dachten die Investoren zumindest bis letzte Woche. Doch die US-Notenbank könnte nun einen liefern, den viele vergessen haben. Denn das Protokoll der letzten Sitzung weist aus, dass die Anleihekäufe voraussichtlich bis zum Ende des Jahres eingestellt werden könnten, womöglich sogar schon früher. So wie der Markt stets die Käufe gefeiert hat und euphorisch ansprang, so könnte eine verfrühte Einstellung jetzt zu Verkäufen führen. Möglich ist dies allemal auch wenn der Dow gestern noch mit minus 0,2 Prozent davon kam.

 
Gold leidet wieder
 
Am Edelmetallmarkt stießen die Minutes der Fed dagegen auf prompte Reaktion. Der Goldpreis notiert nur noch bei 1650 Dollar, der Silberkurs ist wiederum mit einem 2,5 fachen Hebel zu Gold auf 29,56 US-Dollar gefallen. Damit kommen nun doch wieder die jüngsten Unterstützungen bei 1640 und 29 US-Dollar in Bedrängnis. Auch am Ölmarkt nahmen die Investoren Gewinne mit, WTI liegt jetzt mit 92,10 Dollar im Rennen, Brent kostet 111,50 Dollar. Wenn am Montag alle Teilnehmer wieder aktiv sind, könnte das Protokoll der Notenbank aber nochmal Thema werden und für weitere Bewegung sorgen.
 
Arbeitsmarktbericht entscheidet die Woche
 
Der Startkurs beim DAX lautet heute 7740 Punkte aber entscheidend werden die Daten um halb drei sein. Dann kommt der große Arbeitsmarktbericht aus den USA, erwartet mit unveränderter Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent. Um 16 Uhr folgt dann noch ein Datensatz zu den Industrieaufträgen im November, erwartet mit plus 0,3 Prozent. Dazu gibt es den ISM-Dienstleistungsindex, geschätzt auf 54,4 Zähler. Sollte sich die Notenbank wirklich etwas zurücknehmen, so werden die Konjunkturdaten nun noch wichtiger. Daher kann man sich im gut gelaufenen Markt eine Enttäuschung sicher nicht erlauben, positive Zahlen könnten dagegen schlicht zur Kenntnis genommen werden. Spannung ist programmiert.
 
Autobauer als Favoriten
 
Zumindest die deutschen Autobauer scheinen die Krise hinter sich zu lassen ehe sie so richtig begonnen hat. Denn VW, Audi und Porsche haben ihren Absatz in den USA im Dezember teilweise merklich gesteigert. Bei Audi ist es der Q5, der prima einschlägt. Aber auch die Konkurrenz von BMW freut sich, denn dank neuer Modelle ging es um über 34 Prozent nach oben. Damit wird der US-Markt immer mehr zu jenem Treiber, der China jahrelang gewesen ist. Fällt der eine Markt als Wachstumsimpuls aus, so kommt regelmäßig der andere als Stütze hinzu. Wer so aufgestellt ist, muss sich offenbar wenig Sorgen machen.

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