11. September 2019, 12:00

DE30: IWF drosselt deutsches BIP-Wachstum und drängt auf Ausgabensteigerung

++ Europäische Aktien nach optimistischen Neuigkeiten zum Handelsstreit im Plus ++ DE30 steigt dadurch weiter an, Preis scheint die diesjährigen Höchststände zu bestätigen ++ IWF hat das deutsche BIP-Wachstum 2019 gedrosselt und fordert die Regierung auf, die Ausgaben anzukurbeln, um die nachlassende Wirtschaft wiederzubeleben ++

Die Marktstimmung deutlich verbessert, nachdem Hu Xijin, Chefredakteur der Global Times,  überraschende Bemerkungen bezüglich des Handelsstreits zwischen den USA und China gemacht hatte. Demnach werde China einige Maßnahmen ergreifen, um negative Auswirkungen des Handelskrieges zu mildern. Die positiven Effekte spiegeln sich bereits in der Performance der europäischen Aktienmärkte wider, wobei der deutsche Leitindex die Gewinne anführt und zum Zeitpunkt des Schreibens um 0,7 % ansteigen konnte. Der weit verbreitete Optimismus wäre eventuell noch stärker ausgefallen, wenn China Rohstoffe wie Sojabohnen und Mais in seine Ausnahmeliste aufgenommen hätte. Peking hatte heute Morgen seine ersten Ausnahmen eingeführt, bei denen Sojabohnen, Mais und Schweinefleisch sowie wichtige Rohstoffe für die US-Landwirte ausgelassen wurden. Dies bestätigte jedoch, dass Peking die Prüfung der Anträge auf weitere Zollbefreiungen fortsetzen werde. Daher hätten die Marktteilnehmer bis zu einem gewissen Grad beruhigt werden können, da diese Schlagzeilen offenbar die Grundlage für die für Oktober geplanten Verhandlungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt gelegt haben.

Betrachtet man den DE30-Chart, so fällt auf, dass der Kurs den gestrigen Handel mit soliden Gewinnen beenden konnte, was die optimistische Stimmung bestätigt. Diese Aufwärtstendenz in Verbindung mit einer Reihe von positiv anmutenden Kommentaren, die Peking heute Morgen abgegeben hat, dürfte die Käufer unterstützen. Es ist nicht auszuschließen, dass Bullen den diesjährigen Höchststand (12.600 Punkte) ins Visier nehmen. Quelle: xStation 5

Gestern berichteten wir über die Finanzpolitik in Deutschland und den Haushalt 2020, der signalisiert, dass keine neuen Schulden aufgenommen werden. Obwohl Finanzminister Olaf Scholz (SPD) betonte, dass das Land die Geldpolitik im Falle eines Abschwungs lockern könnte, scheint die Messlatte für ein solches Szenario recht hoch gelegt zu sein. Unterdessen senkte der Internationale Währungsfonds seine BIP-Wachstumsprognose für Deutschland für 2019 von 0,6% auf 0,4%. Gleichzeitig merkte der IWF an, dass Deutschland nicht auf einen wirtschaftlichen Schock warten sollte, bevor es die öffentlichen Investitionen ankurbelt, da das Land vor strukturellen Herausforderungen steht, die jetzt am besten angegangen werden können. Der IWF betonte, dass die größte europäische Volkswirtschaft viele langfristige Probleme hat, darunter Infrastruktur, Digitalisierung und die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. Dies seien Punkte, für die Deutschland Geld ausgeben könnte. Andererseits schlug der IWF vor, dass Deutschland zwar aus ?zyklischen Gründen" noch keine fiskalischen Impulse benötigt, sich aber nicht daran hindern sollte, vernünftige langfristige Projekte zu verfolgen. Deutschland muss die öffentlichen Ausgaben erhöhen, da es seit 2011 einen primären Haushaltsüberschuss aufweist.

Beim Blick auf den DE30 ist zu beobachten, dass Infineon (IFX.DE / WKN: 623100) heute Morgen um mehr als 3% zulegen konnte, da die Chiphersteller nach der gestrigen Vorstellung neuer Produkte von Apple (AAPL.US / ISIN: US0378331005) insgesamt zulegen. Einige Analysten behaupten, dass der wichtigste positive Faktor der niedrigere Preis für das iPhone 11 war, was sich positiv auf den Absatz auswirken könnte. Quelle: Bloomberg

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.