Von Oliver Bossmann, Marktanalyst
Die jüngste Kursrallye im US-Dollar und im japanischen Yen gegenüber dem Euro könnte die Vermutung zulassen, dass die Risikoaversion der Finanzmarktteilnehmer wieder etwas ansteigt. Auch die Korrektur an den Aktienmärkten könnte diese These unterstreichen. Der DAX30-Index pendelt nun schon seit zwei Tagen um die wichtige 7.600er Marke und der marktbreite S&P 500-Index befindet sich in einer Konsolidierungsrange, die auf der Oberseite bei 1.515 Punkten einen wichtigen Widerstand nach oben gefunden zu haben scheint und nach unten ausgedehnt werden könnte.
Die jüngste Schwäche bei den ?Risk-On? Währungen, wie etwa dem Euro oder dem Austral-Dollar, könnte nicht zuletzt auf die Äußerungen der EZB und der RBA zurückgeführt werden. Es kam zum Ausdruck, dass das wirtschaftliche Wachstum für das Jahr 2013 insgesamt auf tönernen Füßen stehe und der Währungsmarkt aufgrund der sehr schnellen Aufwertung aus makroökonomischer Sicht zusätzliche Risiken aufbaue. Mario Draghi z.B. ließ auf der Pressekonferenz am Donnerstag durchblicken, dass er den Kurs des Euros unter Beobachtung stelle. Auf Basis dieser Aussage des EZB-Notenbankchefs vermuten viele Devisenexperten, dass die EZB bereit sei zu handeln, wenn der Euro weiter aufwerte. Damit könnte das Aufwertungspotential im Euro gegenüber dem US-Dollar limitiert sein. Eine Marke, die von Devisenhändlern in diesem Zusammenhang oft genannt wurde, ist die 1,40 USD. Alles oberhalb dieser Marke könnte die EZB zu verbalen oder tatsächlichen Interventionen veranlassen, um dem Aufwärtstrend entgegen zu wirken.
Auch an den Aktienmärkten könnte sich in den nächsten Tagen weiter herauskristallisieren, dass sich die großen Volkswirtschaften immer noch in einer Erholungsphase befinden und damit nach wie vor sehr anfällig für externe Schocks sein könnten. Unterstützt wird dieser Eindruck von der charttechnischen Seite. So befindet sich der DAX30-Index in einem wichtigen charttechnischen Bereich, der gehalten werden sollte. Schlechte Nachrichten könnten den deutschen Leitindex von hier aus schnell fallen lassen und somit die Korrektur ausdehnen. Für den EUR/USD-Kurs sieht es kurzfristig aus technischer Sicht nicht wesentlich besser aus. jedoch sind die übergeordneten Aufwärtstrends sowohl im DAX30-Index als auch im EUR/USD aus Sicht der Charttechnik intakt.
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