3. Januar 2013, 11:54

7800 ein wenig zuviel?

Auf den größten Tagesgewinn beim Dow Jones seit Monaten kann der DAX heute wohl erst einmal nichts draufsetzen. Er notiert vorbörslich bei 7763 Punkten und damit leicht unter dem gestrigen Schlusskurs. Die US-Futures liegen heute früh ebenfalls leicht im Minus, was nach 308 Pluspunkten beim Dow aber auch kein großes Wunder ist. Gesucht ist im neuen Jahr die Aktie von Apple, ein gewonnener Rechtsstreit und die Charttechnik helfen hier weiter. Bei rund 510 Dollar scheint die Aktie einen kurzfristigen Boden gefunden zu haben von dem aus eine (Zwischen-) Erholung möglich ist.

Kein Selbstläufer

 Neuwahlen in Japan, die Ausweitung des Anleihenkaufprogramms der Fed, eine Einigung im US-Haushaltsstreit ? die großen Knackpunkte der vergangenen Wochen sind gut ausgegangen für die Märkte und so musste es auch kommen. Denn im Grunde ging es bei allen drei Themen darum, Geld unter das Volk zu bringen. Dass die Investoren darüber früher oder später erfreut sein würden, war klar. Doch jetzt könnte der Blick wieder Richtung harte Fakten drehen. Der US-Arbeitsmarkt, die Wachstumszahlen in Japan und China, eine erhoffte weitere Erholung am US-Häusermarkt und weitere Entspannung in der europäischen Schuldenkrise –  diese Aspekte rücken nach vorne und man sollte zumindest auch schlechte Nachrichten wieder ins Kalkül ziehen. Denn der Jahresauftakt beim DAX gestern war so euphorisch, dass es fast schon beängstigend gewesen ist. Doch auch in anderen Jahren sind die ersten Tage im Januar mitunter sehr gut und danach setzte eine satte Korrektur ein. Man sollte diese Möglichkeit zumindest nicht gänzlich verdrängen.

 Konjunkturdaten als Tagesentscheid

Heute dürften die US-Konjunkturdaten den Weg weisen. Denn um 14.15 Uhr kommt der wichtige US-ADP-Arbeitsmarktbericht heraus, der als Indikator für den großen Arbeitsmarktbericht morgen Nachmittag gilt. 2013 werden sowohl der ADP-Bericht als auch der Hauptbericht große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Denn die Politik der Fed hängt primär am Arbeitsmarkt. Sollte sich eine größere Entspannung als erwartet einstellen, so könnte die finanzielle Freizügigkeit der Fed etwas zurückgehen. Ob die Finanzmärkte dies dann positiv interpretieren würden, darf man zumindest in Frage stellen.

Euro auf dem Rückzug, Silber stark

 Es ist wie so häufig in den letzten Wochen und Monaten: Die Bewegung bei Gold vollzieht Silber mindestens um einen Hebel von 2 nach. Gestern erholte sich der Goldpreis um gut ein Prozent, Silber legte aber fast drei Prozent zu auf über 31 US-Dollar. Die kurzfristige Bodenbildung sollte damit abgeschlossen sein. Bei den Ölsorten könnte der Ölmarktbericht um 16.30 Uhr heute entscheiden, ob die Rally weitergeht. WTI mit 93 und Brent mit 112,30 Dollar haben die Messlatte im neuen Jahr aber ziemlich hoch gelegt. Zumal der US-Dollar wieder an Stärke gewinnt. Er liegt mit 1,3152 wieder fester im Rennen, was aber primär der Schwäche des Euro zuzuschreiben ist. Der Euro verliert heute fast ausnahmslos gegen alle großen Konkurrenzwährungen. Auch gegenüber dem Yen ist die Rally bei 114,63 erst einmal gestoppt.

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