CFD-Verband: Umsätze im 2. Quartal 2022 stark rückläufig

Der deutsche CFD-Verband hat die Zahlen für das zurückliegende 2. Quartal 2022 veröffentlicht – es handelt sich um das schwächste Quartal zweieinhalb Jahren.

Während die Anzahl der Konten nahezu konstant bleibt bei derzeit rund 289.000 Konten, brechen Trades und Volumina im zweiten Quartal förmlich ein ? auf ein Niveau, das so niedrig ist wie zuletzt im vierten Quartal 2019. Das ist ein zentrales Ergebnis der jüngsten Erhebungen des Research Center for Financial Services (CFin), das regelmäßig die Daten für die deutsche CFD-Branche erhebt.

Konkret ist die Zahl der Trades im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 50 Prozent auf 9,0 Millionen zurückgegangen, das gehandelte Volumen hat sich um rund 38 Prozent auf 361 Milliarden Euro reduziert. Gegenüber dem bisherigen Rekordquartal, dem ersten Quartal dieses Jahres, sind die Rückgänge mit 43 bzw. 54 Prozent noch deutlicher.

Verfassungsrechtlich fragwürdige Steuergesetzgebung lässt CFD-Umsätze im zweiten Quartal massiv einbrechen

Zwar hatten die Kapitalmärkte im zweiten Quartal mit ihrer schwachen Verfassung nicht gerade für Rückenwind gesorgt. Der CFD-Verband führt den Einbruch aber vor allem auf die Nachteile zurück, die die steuerlich bedingte Verlustverrechnungsbeschränkung bei Termingeschäften für Anleger bedeutet.

Die Redaktion des CFD-Portals hatte an verschiedenen Stellen über diese neue Steuergesetzgebung berichtet. Einige Broker haben bereits auf die neuen Anforderungen reagiert und bieten eine vereinfachte Einrichtung von Trading-GmbHs (FXFlat) oder gar synthetische Swaps (CMC Markets).

Nichts desto Trotz bereitet der CFD-Verband ein Musterverfahren vor, welches die bislang offenen verfassungsrechtlichen Fragen zur Verlustverrechnungsbeschränkung klären sollen.

CFD-Trading in Zahlen

Durchschnittlich wurde im jüngsten Quartal pro Transaktion ein Volumen von fast 40.000 EUR gehandelt. Den beliebtesten Basiswert beim Einsatz von CFDs stellten dabei Aktienindizes dar. 90% des gehandelten Volumens und 80 Prozent der Transaktionen entfielen darauf. Kontrakte auf den DAX waren hier mit einem Anteil von 48% wie gehabt die am meisten nachgefragten Index-CFDs, allerdings konnte sich der Anteil von Nasdaq-Kontrakten gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu verdoppeln, von 12,4% auf 23,6%.

Bei den CFDs auf Währungspaare ergeben sich ebenfalls einige Veränderungen. So ging der Anteil des Devisenpaares Britisches Pfund/US-Dollar, im Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 20,2% noch das zweitbeliebteste Paar nach dem traditionellen Spitzenreiter Euro/US-Dollar, auf nur noch 3,1% zurück. Bei den CFDs auf Rohstoffe lösten Kontrakte auf Energie solche auf Edelmetall als Favoriten ab ? mutmaßlich vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise machten Energie-CFDs mehr als 57% der Volumina im Rohstoffbereich aus, nach nur 17,3% im Vorjahreszeitraum.

Die Daten zeigen, dass Marktteilnehmer die Flexibilität und Vielfalt, die das Werkzeug CFD ihnen bietet, in großem Umfang nutzen, um auf Marktentwicklungen sowohl mit Long- als auch mit Short-Positionen zu reagieren.

Gerade in Zeiten wie diesen ist eine solche Flexibilität für Investoren unerlässlich und muss ermöglicht werden. Die durch das Jahressteuergesetz eingeführte Verlustverrechnungsbeschränkung erreicht genau das Gegenteil: Sie konterkariert alle Forderungen der Bundesregierung nach einem eigenverantwortlichen privaten Vermögensaufbau von Bürgerinnen und Bürgern und erhöht noch darüber hinaus die Komplexität bei der Erstellung der Steuererklärung erheblich

, kommentiert Stefan Armbruster, Vorstand des CFD-Verbandes die jüngsten Zahlen.

Kommentare sind geschlossen.