Umsatzminus: IG spürt schon die Auswirkungen der neuen ESMA-Regeln

Der britische Broker IG Group Holdings plc hat die Zahlen für den Zeitraum Juni – August 2018 veröffentlicht. Gegenüber dem Vorjahresquartal steht ein Umsatzrückgang von 5%. Ein Grund für den Umsatzrückgang sind die neuen ESMA-Beschränkungen im CFD-Handel und der Verbot von Binären Optionen.

Der IG-Umsatz lag im berichteten Quartal bei 128,9 Mio. £ und damit 5% unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Gegenüber dem Vorquartal steht sogar ein Umsatz-Rückgang von 13%.

Interessant sind die Zahlen aber deshalb, weil hier das erste Brokerhaus Zahlen nach Inkrafttreten der neuen ESMA-Regeln präsentiert. In dem berichteten Quartal sind bereits zwei Monate seit dem Verbot von Binären Optionen enthalten und ein Monat seit Inkrafttreten der Hebelbegrenzung im CFD-Handel.

IG teilte mit, dass das Handelsvolumen der als Privatkunden kategorisierten Kunden in Großbritannien und der EU im August nach der Umsetzung der ESMA-Maßnahmen deutlich niedriger war, als im Juli. Natürlich ist der Zeitraum von nur einem Monat zuwenig, um generelle Auswirkungen der ESMA-Regeln auf den Profit der Broker beurteilen zu können. So wird es sicher einige Zeit dauern, bis die Privatkunden ihr Handelsverhalten an die neuen ESMA-Regeln angepasst haben. IG hatte schon im Vorfeld damit rechnet, dass die Maßnahmen der ESMA zu einem Rückgang der Einnahmen um etwa 10 % führen würden.

Professionelle Kunden wichtigste Kundengruppe
Bereits im November 2017 startete IG einen Online-Prozess, um Kunden die Möglichkeit zu geben, sich als „Professioneller Kunde“ einzustufen. Der Anteil der Kunden, die am Ende des Berichtszeitraums als professionell eingestuft wurden, machte 50% des Umsatzes in Großbritannien und der EU aus.

Das Unternehmen teilte weiterhin mit, dass es bei seinen strategischen Initiativen weitere Fortschritte gemacht hat. So habe die deutsche IG-Tochtergesellschaft von der deutschen Finanzaufsicht (BaFin) die Lizenz erhalten hat, Finanzdienstleistungen für EU-Kunden anzubieten. Dies gibt dem Broker die Sicherheit, dass IG auch nach dem geplanten Exit Großbritanniens seine Finanzprodukte in allen EU-Mitgliedstaaten anbieten kann.

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