27. Dezember 2012, 11:42

Zwei Tage volle Kraft

Nur wenige Pausen gönnen sich die US-Amerikaner über Weihnachten: Waren die Märkte hierzulande gestern geschlossen, haben die USA schon wieder gehandelt – aber mit negativen Vorzeichen geschlossen. Die Einzelhandelsumsätze waren um Weihnachten nicht so erfreulich wie erwartet, doch die Experten drehen das Argument gleich wieder herum: Statt dem klassischen Einkaufsbummel sollen viele Käufer im Internet zugeschlagen haben. Daher blickt man mit Spannung auf Einzelhändler und Konzerne wie ebay, Amazon oder Apple – und merkt noch nichts von guter Laune. Apple waren gestern mal wieder schwach an der Nasdaq, verloren 1,35 Prozent auf 513 Dollar. Amazon waren sogar der größte Flop der Technologiebörse – minus 4 Prozent auf 248 Dollar.

 
Euro mit Stärke
 
Die Schwäche des Dollar ist die Stärke des Euro: Der US-Haushaltsstreit und eine mögliche Verschiebung über den 31. Dezember hinaus belastet den US-Dollar. Zum Schweizer Franken setzt sich die jüngste Talfahrt fort, es geht auf 0,9126 Dollar je Franken abwärts. Stärke zeigt der Dollar nur zum japanischen Yen wo das frische Geld der Notenbanken die Währung immer weiter nach unten drückt: 85,78 Yen sind für einen US-Dollar fällig, der Aufwärtstrend verstärkt sich damit sogar nochmals. Für einen Euro muss man sogar 113,23 Yen hinlegen, Regierungschef Abe wird aber nicht nur die Geldausgaben nach oben ziehen, man rechnet auch damit, dass er einen Schwenk zurück zur Atomenergie vornehmen wird.
 
Silber mit Spannung
 
Das zweite Mal binnen weniger Tage ist der Silberpreis unter die 30-Dollar-Marke gerutscht. Nun wird es spannend für aktive Anleger. Denn ein erneutes Abdrehen nach oben könnte ein Signal sein, dass eine zumindest kurzfristige Bodenbildung bei Silber möglich ist. Mittelfristig liegt die nächste Unterstützung erst bei 28,50 Dollar, wo der Silberpreis Anfang Juni ein Zwischenhoch markiert hatte. Die Rohölpreise sind im Moment durch den schwachen US-Dollar, bei 1,3242 zum Euro, nach unten ganz gut gesichert. WTI liegt bei rund 89 Dollar, Brent kostet 109 Dollar. Allerdings zeigt die Future-Kurve bei WTI nach oben, bei Brent eher nach unten.
 
DAX muss kämpfen
 
7640 Punkte bringt der DAX vorbörslich auf die Waage, stemmt sich damit erneut gegen die schwache Wall Street. Neben den Meldungen zum Haushaltsstreit werden heute die Konjunkturdaten den Markt treiben. Um halb drei stehen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an, danach um 16 Uhr das Verbrauchervertrauen des Conference Boards. Positiv äußert sich auf der Aktienseite BMW. Man sieht zwar 2013 kein Wachstum in Europa, jedoch gutes Potenzial in China, den USA sowie einigen mittelgroßen Märkten wie Australien, Rußland oder Korea. 2012 hat man den Absatz immerhin um acht Prozent gesteigert und 1,8 Millionen Autos verkauft. 

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