Von Oliver Bossmann, Marktanalyst, ETX Capital
Die Bank of Japan beschließt auf ihrer Sitzung am Freitag den Notenbankzinssatz unverändert bei 0,10 Prozent zu belassen und führt kein zusätzliches Programm einer quantitativen Lockerung durch. Die Marktteilnehmer im Devisenhandel reagieren etwas enttäuscht und schicken das Währungspaar USD/JPY in direkter Reaktion auf die Beschlüsse auf Talfahrt. Momentan notiert der Kurs des USD/JPY wieder unterhalb der Marke von 79 JPY.
Der veröffentlichte makroökonomische Monatsreport der japanischen Notenbank (BoJ) zeigt erneut auf, dass die Exportwirtschaft unter dem starken Yen, der Eurokrise und dem sich verlangsamenden Weltwirtschaftswachstum leidet. Die BoJ bemerkte in dem Bericht, dass sowohl die jüngsten Exportdaten als auch die Daten zur industriellen Produktion schwach waren und die Aussichten auch weiterhin unsicher blieben. Demgegenüber steht, laut Notenbankbericht, eine relativ robuste japanische Binnenkonjunktur.
Vor allem bei den Investitionen der öffentlichen Hand ist ein Anstieg zu notieren und auch der private Binnenkonsum zeigt sich stabil. Im Fokus bleibt aber weiterhin die Entwicklung des starken Yens und seine Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft, bekennen die Notenbänker. Mit dieser Aussage lässt die BoJ die Tür weiterhin offen für Interventionen am Devisenmarkt und expansive geldpolitische Maßnahmen, wie etwa QE. Die abwartende Haltung der BoJ ist aber momentan zu wenig, so die Meinung vieler Devisenexperten, um eine Trendumkehr im Yen zu erreichen.
Vor allem vor dem Hintergrund expansiver Programme der wichtigsten westlichen Notenbanken reiche die abwartende Haltung der BoJ nicht aus, um eine weitere Stärke des Yen zu verhindern. Sollten die wichtigen US-Arbeitsmarktdaten für September, die ebenfalls am Freitag gemeldet werden, schwächer als erwartet ausfallen, dann könnte der Yen gegenüber dem US-Dollar als direkte Reaktion weiter aufwerten.
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