10. April 2019, 11:00

Wirtschaftskalender: Wichtigster Tag der Woche

++ Brexit-Sondergipfel findet heute statt ++ Wird Draghi mehr Details zur Finanzierung der Banken liefern? ++ FOMC-Sitzungsprotokoll wird enthüllen, ob Zinssenkung diskutiert wurde ++

Der Mittwoch ist definitiv der wichtigste Tag dieser Woche. Wichtige Datenveröffentlichungen, die EZB-Sitzung sowie das FOMC-Sitzungsprotokoll werden den Tag sicherlich interessant machen. Abgesehen davon beginnt heute der Brexit-Sondergipfel, sodass britische Vermögenswerte im Laufe des Tages voraussichtlich eine erhöhte Volatilität aufweisen werden.

Brexit (ganzer Tag)
Der Brexit-Sondergipfel wurde vom Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk, gefordert, nachdem sich die britischen Gesetzgeber nicht auf eine Lösung einigen konnten. Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten werden sich heute treffen, um die nächsten Schritte zu erörtern. Theresa Mays Antrag auf eine kurze Verlängerung wurde von Tusk abgelehnt, da er sagte, dass dies einen Teufelskreis von Erweiterungen schaffen würde. Andererseits sollen die Staats- und Regierungschefs der EU auf eine Verlängerung bis Dezember 2019 oder März 2020 drängen – eine Entwicklung, die das britische Parlament ermutigen könnte, May zu entmachten. Es sei darauf hingewiesen, dass es um ein hohes Risiko geht, da Großbritannien nur zwei Tage Zeit hat, um zu entscheiden, ob es an den EU-Wahlen teilnehmen, ohne einen Deal austreten oder eine Art Verlängerungsabkommen mit der Europäischen Union abschließen soll.

10:30 Uhr | Großbritannien | Datenpaket: Während sich die Aufmerksamkeit der GBP-Händler vor allem auf den Brexit-Gipfel konzentrieren wird, sollte man die regelmäßigen Veröffentlichungen von Daten nicht vergessen. Die Produktionsdaten für Industrie, Fertigung und Bauwesen werden heute veröffentlicht, aber in jedem Fall wird eine Verschlechterung erwartet. Der BIP-Wert für Februar wird voraussichtlich kein Wachstum zeigen (±0,0% im Monatsvergleich erwartet).

13:45 Uhr | Eurozone | EZB-Zinsentscheid: Die Europäische Zentralbank wird heute voraussichtlich keine Änderungen am Zinsniveau vornehmen. Die Marktteilnehmer sind jedoch vor allem an weiteren Details zu einer neuen Finanzierungsrunde für Banken interessiert. Die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi (14:30 Uhr) wird von entscheidender Bedeutung sein, da die Fragen der Journalisten die Themen behandeln könnten, die in der Erklärung weggelassen wurden.

14:30 Uhr | USA | VPI-Inflation (März): Die US-Inflation hat sich seit Mitte 2018 deutlich abgeschwächt und bleibt unter dem Ziel der Fed. Die Federal Reserve plant in diesem Jahr keine Zinserhöhungen, könnte aber gezwungen sein, die Zinsen zu senken, sollte sich das Preiswachstum weiter verlangsamen. Angesichts des im März stark gestiegenen Ölpreises besteht jedoch die große Chance, dass sich zumindest die Gesamtinflation beschleunigt.

16:30 Uhr | DoE-Bericht zu Rohöl-Lagerbeständen: Der russische Energieminister Alexander Novak sagte, dass Russland immer noch nicht sicher sei, ob es mit der Gruppe der OPEC+ bei den Förderkürzungen in der zweiten Jahreshälfte zusammenarbeiten solle. Eine solche Unsicherheit drückte die Rohölpreise gestern nach unten und der Rohstoff könnte weiter sinken, falls sich die Daten der Lagerbestände verschlechtern. Beachten Sie, dass der gestrige API-Bericht mit 4,1 Mio. Barrel einen größeren Lageraufbau aufwies als erwartet.

20:00 Uhr | USA | FOMC-Sitzungsprotokoll: Die Federal Reserve schloss in der letzten Sitzung eine Zinserhöhung bis Ende des Jahres aus. Das wurde in gewisser Weise erwartet. Die Anleger befürchteten jedoch, dass die Fed in naher Zukunft tatsächlich eine Senkung der Kreditkosten in Betracht ziehen könnte, um die Wirtschaft zu stützen. Allerdings sollte man nach Hinweisen auf mögliche Zinssenkungen im heutigen Sitzungsprotokoll suchen.

EURUSD versucht nach einem erneuten Test des Tiefststands von Anfang März um die 1,1185 einige Verluste zu kompensieren. Ein EUR-freundlicher Mix der beiden Zentralbanken könnte den Bullen mehr Treibstoff liefern, aber die wichtige Widerstandszone oberhalb der 1,13er-Marke könnte eine mögliche Erholung begrenzen. Quelle: xStation 5

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Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.