21. Juli 2021, 14:00

❗ Was ist von der EZB zu erwarten?

Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag um 13:45 Uhr ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben. Es wird erwartet, dass die Zinsen unverändert gelassen werden. Die Dinge sind jedoch weniger offensichtlich, wenn es um die Anleihekäufe geht. Die Europäische Zentralbank hat die 18-monatige Überprüfung ihrer Politik durchgeführt, die zu einer Revision des Inflationsziels der Notenbank geführt hat. Darüber hinaus hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde angedeutet, dass auch Änderungen an der Forward Guidance vorgenommen werden könnten. Die Märkte begannen zu spekulieren, dass die EZB die Märkte warnen könnte, dass ihre Politik im Begriff ist, akkommodierender zu werden. Abgesehen davon, dass die Erklärung selbst interessant sein könnte, werden die Erklärungen von Christine Lagarde während der Pressekonferenz um 14:30 Uhr wahrscheinlich ebenfalls große Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Inflationsziel

Die EZB gab am Donnerstag, den 8. Juli, die Ergebnisse ihrer Strategieüberprüfung bekannt. Die Notenbank wird nicht länger eine Inflation ?unter, aber nahe 2%" anstreben und stattdessen ein 2%-Ziel mit der Verpflichtung zur Symmetrie verfolgen. Was bedeutet dies? Die EZB wird ein Inflationsziel von 2% anstreben und sowohl positive als auch negative Abweichungen als gleichermaßen unerwünscht ansehen. Dennoch werden vorübergehende Abweichungen vom Ziel erlaubt sein. Da die EZB seit Jahren damit kämpft, ihr bisheriges Ziel zu erreichen, begannen die Märkte zu spekulieren, dass das neue Ziel den Weg für eine akkommodierende Geldpolitik ebnen könnte, die – zumindest theoretisch – das Preiswachstum ankurbeln sollte.

Forward Guidance

Die EZB-Präsidentin hat kürzlich auch angedeutet, dass die Notenbank während der kommenden Sitzung Änderungen an ihrer Forward Guidance vornehmen könnte. Die Frage bleibt – welche? Die EZB geht davon aus, dass die Zinsen so lange niedrig bleiben werden, bis das Inflationsziel erreicht ist, und es ist unwahrscheinlich, dass die Zentralbank ihren Ansatz ändert. Die Forward Guidance der EZB zu den Pandemiekäufen geht davon aus, dass das PEPP bis Ende März 2022 laufen wird. Angesichts der zunehmenden Infektionszahlen und der Änderung des Inflationsziels könnte die EZB den Markt hier auf eine Änderung vorbereiten – möglicherweise ein langsameres Auslaufen des PEPP. Die Forward Guidance zum Asset Purchase Programme (APP) geht davon aus, dass es so lange läuft, wie es notwendig ist, um die akkommodierende Wirkung der Leitzinsen zu gewährleisten. Dies ist sehr vage formuliert und einige Marktteilnehmer spekulieren, dass die EZB sie irgendwie mit dem Inflationsziel verknüpfen möchte.

Marktreaktion

Während die EZB selbst keine Hinweise auf die Richtung der Änderungen der Forward Guidance gab, scheinen die Märkte sicher zu sein, dass es sich eher um eine dovishe als um eine hawkishe Tendenz handelt. Die EZB hat ihr Inflationsziel effektiv erhöht, und die Tatsache, dass sie in den letzten Jahren Mühe hatte, das vorherige Ziel zu erreichen, deutet darauf hin, dass die Notenbank ihre Politik eher etwas lockerer als straffer gestalten will. Sollte dies der Fall sein, könnte der Euro unter Druck geraten und Aktien könnten davon profitieren.

EURUSD wurde in letzter Zeit schwächer gehandelt und hat diese Woche ein neues 3-Monats-Tief erreicht. Das Paar nähert sich langsam der Unterstützungszone, die sich oberhalb der 1,1700er-Marke befindet. Der Bereich ist mit den Tiefs von Ende März 2021 markiert. Zu beachten ist, dass das Paar in den letzten Wochen eine klare Abwärtstrendstruktur ausbildete, sodass ein Stimmungswechsel einen Ausbruch über das jüngste Tief im Bereich von 1,1880 erfordern könnte.

Quelle: xStation 5
 

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.