21. Dezember 2012, 12:13

Verdammt gute Stimmung

Am letzten Handelstag vor Weihnachten kommt offenbar doch noch einmal Spannung in den Markt. Der S&P-Future liegt am Morgen deutlich im Minus, auch der DAX wird statt der nachbörslichen Indikation gestern Abend bei 7700 Punkten wohl eher schwächer tendieren. Gewinnmitnahmen müssen auch die Japaner verkraften, der Nikkei fällt nach tagelanger Rally auf 9940 Punkte zurück. Dies könnte für den Gewinner des Jahres 2012, den MDAX, bedeuten, dass er die 12000-Punkte-Marke ebenfalls aus den Augen verliert. Da heute zudem dreifacher Hexensabatt ist könnten einige interessante Ausschläge anstehen.

Volatilität steigt
Die Verhandlungen zum US-Haushaltsstreit werden möglicherweise 2012 nicht mehr zum Ende kommen. Dies belastet den Euro, der auf 1,3209 Dollar fällt, da der Verhandlungsführer der Republikaner nicht einmal die eigenen Leute auf seine Seite bringen konnte. Eine Einigung und die Annahme des Kompromissvorschlags auf beiden Seiten steht also weiter aus. Hinzu kommt heute, dass Standard & Poor`s binnen sechs Monaten zum dritten Mal eine Abstufung Zyperns vornimmt und den Markt diese Negativnews offenbar beschäftigt. Probleme wie diese wurden seit Ende November eigentlich gänzlich ausgeblendet.
Konsumklima mau
Die Lage beim DAX kann die deutschen Verbraucher nicht blenden: Das GfK-Konsumklima sinkt. Wie das Marktforschungsinstitut GfK mitteilt, sinkt es um 0,2 Punkte auf 5,6 Zähler. Erklärt wird die Stimmungseintrübung mit der anhaltenden Verunsicherung infolge der Euro-Schuldenkrise und den Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Die Verbraucher gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten eine schwierigere Phase durchleben wird meinen die Experten der GfK.
Mini-Crash am Edelmetallmarkt
Das hat man lange nicht gesehen: Gold fällt im Moment deutlich zurück, hat binnen weniger Tage das Niveau über 1700 Dollar aus den Augen verloren und notiert nur noch bei 1645 Dollar. Auch Silber wird nach unten durchgereicht, bekommt heute früh aber immerhin eine kleine technische Reaktion hin. Der Mix aus US-Streit, der Risikofreude am Markt und gleichzeitig schlechter industrieller Nachfrage bei Silber sorgen für einen Stand von 29,83 Dollar. Extrem fest zeigt sich dagegen der Ölmarkt, denn WTI und Brent gehen mit 90 und 110 Dollar in die Weihnachtstage. Bewegt werden können alle Asset-Klassen heute aber nochmal von den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter um halb drei, dem Chicago Fed National Activity Index und vor allem der Verbraucherstimmung aus Michigan um 15.55 Uhr. Weihnachtsgeschenke kaufen kann man also durchaus bis heute Abend verschieben, der Tag könnte noch eine Kursbewegungen mit sich bringen.

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