7. September 2018, 00:00

USD/TRY: Wohin geht die Reise der türkischen Lira?

(DailyFX.de – Düsseldorf) – Das Brokerhaus taxiert zur Stunde das Devisenpaar auf 6,5802 Lira. Damit konnten die Bären heute den Dollar ein wenig zügeln. Der Dollar hat im Vergleich zum Vortag heute leicht mit rund 0,01 Prozent nachgegeben. Charttechnisch könnte es kurzfristig zu einer Konsolidierung kommen, wenn sich die symmetrische Dreiecksformation ausbilden kann und der Kurs es nicht schafft, den Wochenpivotpunkt bei 6,62 Lira zurückzuerobern. Bei einem ersten Versuch im Laufe dieses Tages scheiterten die Bullen bereits.

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Zusammenfassung:

  • Investoren verlangen zügige Maßnahmen zur Stützung der Lira
  • VPI steigt auf 17,9 Prozent.
  • Klassische Fehler von Schwellenländern
  • Charttechnisch könnte eine kurzfristige Konsolidierung eingeleitet werden

Die Zentralbank ist gefordert

Investoren sehen zunehmend die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank durch Präsident Erdogan gefährdet. Der türkische Finanzminister unterstrich am Anfang der Woche nochmals die Unabhängigkeit der Notenbank. Der Kurs konnte nur unwesentlich von dieser Nachricht profitieren. Die Kommunikationspolitik und die Durchsetzung der Maßnahmen sind derzeit noch zu steif. Es fehlt die notwendige Dynamik der Notenbank. Die Zentralbank muss ihren Vertrauensverlust müheselig wieder zurückerobern. Dafür sollte die Notenbank nun rasch diverse Maßnahmen einleiten. Auf der kommenden Notenbanksitzung der TCMB (Türkiye Cumhuriyet Merkez Bankas?) am 13.September wird davon ausgegangen, dass die Notenbank den Leitzinssatz um 1 Prozent erhöhen wird. Ich könnte mir jedoch auch vorstellen, dass die Notenbank auf einen Überraschungseffekt setzt und die Zinsen über den Erwartungen erhöht, um die Märkte zu beruhigen. Dennoch muss gesagt werden, dass die Leitzinsen kein Allheilmittel sind. Eine drastische Erhöhung der Leitzinsen könnte die Wirtschaft lähmen und gar zu einer Rezession führen.

Drei Dinge die Schwellenländer klassisch plagt

Hohe Auslandsverschulung, Leistungsbilanzdefizite und eine hohe Private -und Unternehmensverschuldung sind klassische Krankheiten von Schwellenländern. Bei der türkischen Volkswirtschaft können all diese Krankheitsbilder aktuell diagnostiziert werden. Daher kann nur die Erhöhung der Zinsen, als einzige Maßnahmen nicht herhalten. Eine verbesserte Kommunikationspolitik der Notenbank, die aus der Deckung kommt und eine Einsicht seitens Präsident Erdogan, könnten zu einer schnellen Annäherung und damit zu einem Kompromiss mit den USA führen. Ein solches Szenario könnte die Lira schnell zur Genesung führen. Aber die Probleme wären dann noch nicht weg sondern kaschiert.

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Charttechnisch könnte eine kurzfristige Konsolidierung eingeleitet werden

In den Kursverlauf kehrte seit Ende letzter Woche ein wenig Ruhe ein. Bullen und Bären kämpfen nun mittlerweile eine Woche um die Übernahme des Wochenpivotpunktes bei 6,62 Lira. Jedoch ohne jeglichen Erfolg auf Tagesschlusskursbasis. In den vergangenen sieben Handelstagen bildete sich eine kurzfristige symmetrische Dreiecksformation. Der Kurs bewegt sich leicht südwärts tendierend in Richtung Apex der Formation. Die Spitze des Dreiecks (Apex) und der Wochenpivotpunkt fallen aktuell zusammen. Gelingt es den Bullen nicht den Pivotpunkt zu überwinden, könnte die Lira sich erholen und eine kurzfristige Gegenoffensive einleiten. Unterstützend sind hier jedoch zwei Barrieren im Weg. Das obere Keltner-Band und die Unterseite des Dreiecks bei 6,52 Lira müssen auf Schlusskursbasis überwunden werden. Hiernach könnte schnell die 6,2 Lira angepeilt werden. Solang aber der RSI seinen Unterstützungsbereich bei 58,5 fest im Griff hat und der MACD die Nulllinie nicht nach unten hin verlässt, bleibt der bullische Trend weiterhin intakt.

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USD/TRY auf Tagesbasis

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Quelle: IG Handelsplattform

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Quelle: https://www.dailyfx.com/devisenhandel/fundamental/marktnachrichten/2018/09/06/USDTRY-Wohin-geht-die-Reise-der-tuerkischen-Lira.html

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