14. Juni 2013, 19:27

USD/JPY – Ist der Aufwärtstrend vorbei?

Von Oliver Bossmann, Marktanalyst

Nach der starken Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar in den letzten Tagen stellt sich die Frage, ob es nun ein guter Zeitpunkt sein könnte auf den übergeordneten, mittelfristigen Aufwärtstrend des USD/JPY-Kurses aufzuspringen. Auch wenn der japanische Notenbankchef Kuroda die Devisenmarkthändler zuletzt enttäuschte, weil er keine neuen oder ausgedehnten Maßnahmen zu seinem momentanen quantitativen Programm ankündigte, so bleibt doch festzuhalten, dass die Notenbank die Yen-Geldmenge mit ihrem Rekordprogramm in Zukunft massiv erhöht.

Die Frage bleibt natürlich, ob die Liquidität in der Wirtschaft landet und damit zwangsläufig die inländischen Preise auf das anvisierte Inflationsziel von 2 Prozent anhebt. Hier sind aufgrund der demographischen und strukturellen Probleme Japans, wie etwa der hohen Sparquote, Zweifel berechtigt und auch die hohe Staatsverschuldung wird die Konjunkturprogramme der japanischen Regierung limitieren. Da das Programm zur quantitativen Lockerung vom Markt mit übergroßen Vorschusslorbeeren versehen wurde, es sich de Facto aber erst am Anfang befindet, und der USD/JPY nach dem überstarken Aufwärtstrend der letzten Monate aus technischer Sicht schlicht und einfach überkauft war, kann eine tiefe Korrektur nicht wirklich verwundern.

Das geldpolitische Umfeld für den Yen könnte also in diesem und im nächsten Jahr ultralocker bleiben. Im Gegensatz dazu befindet sich die Fed wohl eher am Ende ihrer quantitativen Programme, vorausgesetzt die US-amerikanische Konjunktur bricht in den nächsten Monaten nicht unerwartet stark ein. Aufgrund der Divergenz in der Geldpolitik könnte unter Umständen das Sentiment von dieser Seite aus pro US-Dollar bleiben und in den nächsten Monaten für eine Fortführung des Aufwärtstrends im USD/JPY-Kurs sorgen.

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