7. November 2012, 19:37

US-Arbeitsmarkt weiter auf dem Weg der Heilung

Von Oliver Bossmann, Marktanalyst

Ein solider US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Oktober ließ den US-Dollar Ende letzter Woche gegenüber Euro und Yen aufwerten. Der Kurs des EUR/USD fiel deutlich unter die Marke von 1,29 USD und der Kurs des USDJPY konnte nach den Zahlen die Marke von 80,60 JPY erreichen. Der Grund für den starken US-Dollar war vor allem in der Anzahl an neu geschaffenen Stellen ex Landwirtschaft zu suchen, die mit 171.000 die Schätzungen der Analysten signifikant übertrafen. Die Konsensschätzungen lagen hier bei 125.000 neu geschaffenen Stellen. Im August und September entstanden außerdem zusammen 84.000 mehr Arbeitsplätze als bislang angenommen. Überzeugen konnte die Analysten auch, dass in allen wichtigen Sektoren der US-Wirtschaft Arbeitsplätze geschaffen wurden. Sowohl die Dienstleister als auch die Einzelhändler, die Industrie und die Baubranche stellten zusätzliche Mitarbeiter ein. Dies könne auf eine robuste US-Konjunktur schließen lassen, die besser gewappnet sei für ein schwaches weltwirtschaftliches Konjunkturumfeld und Schocks. Die Arbeitslosenrate stieg jedoch wie erwartet leicht an, von 7,8 Prozent in September auf 7,9 Prozent im Oktober.

Mit den positiven Arbeitsmarktberichten der letzten Monate wurde auch das Konsumentenvertrauen in den USA gestärkt. Das wichtigste Barometer für die Verbraucherstimmung, der Index zum Konsumentenvertrauen der Universität Michigan, stieg letzten Monat mit einem Indexstand von 82,6 auf Niveaus, die seit der Finanzkrise vor fünf Jahren nicht mehr erreicht wurden. Gleiches gilt für den Index für Konsumentenvertrauen des Conference Board, der im September mit 72,2 gemeldet wurde. Der Optimismus bei den Verbrauchern scheint langsam zurück zu kommen, jedoch wird die Stimmung momentan noch durch das sogenannte ?Fiscal Cliff? belastet, das wie ein Damoklesschwert über der US-Konjunktur hängt. Sollten sich Präsident, Senat und Repräsentantenhaus nicht einigen können, wovon momentan nicht auszugehen ist, dann würden aufgrund der gesetzlich festgelegten Schuldenobergrenze Kürzungen des Staatsbudget und Steuererhöhungen von über 600 Milliarden US-Dollar auf die USA zukommen. Dies könnte die US-Volkswirtschaft in eine erneute Rezession katapultieren.

Für diese Woche steht bei den Marktteilnehmern natürlich die US-Präsidentschaftswahl am Dienstag im Fokus des Interesses. Experten zufolge wäre den Finanzmärkten ein Sieg von Amtsinhaber Barack Obama lieber, als der seines republikanischen Herausforderers Mitt Romney. Die Kritik Romneys an dem Chef der US-Notenbank Fed Ben Bernanke könnte bei einem Machtwechsel am Markt zu Unsicherheit führen. Es wird befürchtet, dass er die Hilfsmaßnahmen der Fed vorschnell abbrechen könnte. Nach der Wahl dürfte dann aber wieder das große Thema US-Haushalt auf der Agenda stehen.

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