17. April 2012, 10:40

Morning Call vom 17.04.2012 von Michael Hewson, FX-Analyst von CMC Markets

Märkte im Plus nach guten US-Zahlen

Europäische Aktien notierten im Plus nachdem zunächst gegensätzliche Signale vorherrschten. Anleger ließen sich schließlich nicht durch die trüben Aussichten für Spanien leiten sondern nahmen die starken amerikanischen Zahlen als Anreiz.

Während vergangene Woche noch eine verhaltene Stimmung vorherrschte, generierten insbesondere Papiere aus dem Verteidigungssektor und die der Energieversorger das größte Käuferinteresse. International Power führte den UK Blue-Chip-Index an, nachdem bekannt wurde, dass es dem verbesserten Angebot des französischen Energiegiganten GDF Suez zugestimmt habe. Der Finanzsektor zusammen mit RBS und der Lloyds Bank stand nicht im Fokus der Investoren, da diese zunächst einmal die vertagte Einstufung der Ratingagentur Moodys`s im Zusammenhang mit dem neuesten Verkauf spanischer Staatsanleihen abwarten wollten.

Der französische Ölkonzern Total verbuchte ebenfalls einen Anstieg der Gewinne gegenüber dem letzten Quartal des vergangenen Jahres. Zudem scheint es bei der Reparatur des Gaslecks auf der Elgin-Bohrinsel Fortschritte zu geben.

Aus den USA kamen zumeist positive Nachrichten, welche die Sorge um das Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres etwas minderten. Die Einzelhandelsumsätze präsentierten sich besser als erwartet und verzeichneten einen Anstieg von 0,8% statt der zunächst angenommenen 0,4%. Dies bewirkte eine relativ starke Kursrally bei US-Futures schon im Vorfeld der Markteröffnung. Dem so gewonnenen Vertrauen konnte dann auch der Empire State Manufacturing Index zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage nicht viel anhaben. Dieser notierte anders als angenommen um 14 Zähler niedriger. Die US-Lagerbestände stiegen erwartungsgemäß um 0,6% im Februar. Im Bausektor gibt es allerdings eine gewisse Anspannung. Die Stimmung unter den Bauherren sank zum ersten Mal in sieben Monaten von 28 auf 25 Punkte.

Bei den Nettoauslandseinkäufen langfristiger Wertpapiere für den Monat Februar kam es zu einem deutlich geringeren Volumen als vorab angenommen. Statt einem Anstieg um 42,5 Mrd. $ erfolgte nur eine Zunahme um 10,1 Mrd. $. Zu beachten ist hierbei, dass unter den Käufern langfristiger US-Werte bekanntlich China den größten Anteil hält. Dicht dahinter auf Platz zwei rangiert hierbei aber Japan.

Auch die Citigroup gehört zu den Gewinnern. Das Finanzinstitut vermeldete einen Gewinn von 2,93 Mrd. $ für das erste Quartal mit einem Gewinn pro Aktie von 1,11$ gegenüber den erwarteten 1,01$.

Währungen

Der kanadische Dollar legte stark zu. Es wird angenommen, dass die Bank of Canada den Leitzins bei 1% beibehalten wird.

Der Euro gab gegenüber den meisten Währungen nach wohingegen der Japanische Yen die beste Tagesperformance hinlegte, da er von seinem Status als sicherer Hafen profitiert.

Das britische Pfund verhielt sich passiv doch konnte es im Intra-Day Handel gegenüber dem Euro ein 18-Monatshoch verbuchen.

 

Rohstoffe

Beim Rohöl, insbesondere der Sorte Brent Crude, kam es zu einem Abrutschen unter die bedeutende Unterstützungszone von 120 $ pro Barrel, nachdem ein starker US-Dollar und eine geringere Risikobereitschaft unter Anlegern einen Stimmungswechsel bewirkten.Auch die Gespräche mit Iran vom Wochenende führten dazu, dass die Risikoprämie im Rohölpreis wieder abnahm.

Kupfer konnte sich von seinen neuerlichen Verlusten etwas erholen, jedoch nicht an die alten Notierungen heranreichen. Bei 3,6$ pro Pfund trifft es auf eine Unterstützung. Dieser Wert stellt 50% Retracement des Anstiegs von Dezember bis Februar dar.

Der Goldpreis sank unter die Marke von 1657 $. Diese Notierung bildet 50% Retracement der Spanne von den Dezembertiefs bis zu den Februarhochs. Für anhaltende Gewinne ist es von Bedeutung, dass der Goldpreis sich nachhaltig über der Unterstützung von 1625 $ hält

Quelle: http://www.cmcmarkets.com

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