15. März 2012, 12:53

Morning Call vom 15.03.2012 von Michael Hewson, FX-Analyst von CMC Markets

Rating-Ohrfeige für Großbritannien nun auch seitens Fitch 

Eine deutliche Breitseite wurde gestern durch die Ratingagentur Fitch auf Großbritannien abgefeuert. Zusammen mit Moody´s ist das Land nun bereits durch zwei Agenturen im Vorfeld des für nächste Woche anstehenden Haushaltsberichts gewarnt worden, obwohl das Tripple „A“ vorerst noch gilt. Gegenstand der neuerlichen Einschätzung ist, dass das Land immer weniger Spielraum hat, was Budgetfragen und Neuverschuldungen angeht.

Das britische Pfund zeigte sich von dieser Warnung unbeeindruckt.  Aber man sollte nicht vergessen, dass bereits vor einem Monat Moody´s mit dieser Ansicht vorpreschte und die Ratingagenturen insgesamt nicht mehr für große Überraschungen an den Märkten sorgen. 

Derweil brodelt es weiter in der Eurozone, wo nun nach Italien auch Spanien die Blicke auf sich zieht. Bei den Renditen für zehnjährige Anleihen verzeichnete es einen Anstieg wieder über die Marke von 5,10%. Im weiteren Tagesverlauf wird das Land Anleihen im Wert von 3,5 Mrd. Euro herausgeben vor dem Hintergrund seiner schrumpfenden Wirtschaftsleistung und wachsendem Druck seitens der EU, für das Jahr 2012 seine Schuldenquote in Bezug auf sein BIP auf 5,3% zu drücken. 

Das zweite Rettungspaket für Griechenland wurde gestern formell besiegelt. Interessant war hierbei die Aussage des Kommissions-Präsidenten Barroso, der weitere Sparauflagen für Griechenland vorerst verneinte. Dem steht der lancierte Bericht der Troika entgegen, welcher zusätzliche Anstrengungen und Einschnitte bereits für Mai fordert. Da diese zeitlich direkt nach den griechischen Wahlen erfolgen müssten ist hierfür zunächst einmal eine funktionierende stabile Regierung vonnöten, welche, glaubt man den derzeitigen Prognosen, keinesfalls gesichert ist.

Für die USA stehen weitere gute Nachrichten an. Heute werden die neuesten Erwerbslosenmeldungen sowie auch einige Fundamentaldaten aus dem produzierenden Gewerbe wie zum Beispiel der Report der Philadelphia Fed und der Empire Manufacturing Index für den Monat März veröffentlicht.

EURUSD – der Blick richtet sich auf die Februartiefs bei 1,2975 sowie im weiteren Verlauf auf die Marke von 1,2800, nachdem der Euro gestern unterhalb von 1,3080 und somit dem 55-Tage MA schloss. Um einen solchen Abstieg zu verhindern, müsste die Einheitswährung wieder oberhalb des gestrigen Hochs von 1,3090 notieren. Die größere Widerstandszone findet sich derweil beim 100-Tage MA bei 1,3250 sowie bei den Hochs der vergangenen Woche bei 1,3290. 

GBPUSD – das Pfund hält sich diese Woche über dem Wochentief bei 1,5610. Bei dieser Marke handelt es sich um 50% Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung von 1,5240 bis auf die Hochs bei 1,5990. Eine Barriere stellt der Bereich um 1,5750 dar; hier muss es dem Pfund gelingen auf 1,5830/40 zu steigen woran es vergangene Woche noch scheiterte. Ein Abrutschen unter 1,5610 würde weitere Verluste bis auf 1,5530 bewirken. Dieser Wert stellt 61,8% Retracement der selbigen Bewegung dar. Im weiteren Verlauf wäre sodann auch ein Kursverhältnis von 1,5420 denkbar. Am oberen Ende des Charts präsentiert sich bei 1,5870 und dem 200-Tage MA eine bedeutende Widerstandszone, die es zu überwinden gilt, um Käufe bis 1,6000 zu ermöglichen.

EURGBP – das Abrutschen unter die Trendlinie von den Januartiefs bei 0,8220 auf 0,8315 verursachte einen kurzzeitigen Kurs unterhalb von 0,8300 ohne jedoch von Dauer zu sein. Dennoch stehen damit die Zeichen eher auf Verkäufe bis auf die Februartiefs bei 0,8270. Der Bereich um 0,8340 könnte als zwischenzeitiger Widerstand agieren während das bedeutendere Widerstandsniveau bei 0,8425 die aggressiven Verkäufe dieser Woche bewirkte. Der Trend geht in Richtung zusätzlicher Verluste und ein nachhaltiges Abrutschen unter 0,8300 birgt die Wahrscheinlichkeit einer Notierung bei den Tiefs um 0,8220.

USDJPY – ein weiteres Zehnmonats-Hoch bei 83,80 bekräftigt die derzeitige Dynamik des US-Dollar. Ein Testen von 85,15 erscheint dadurch durchaus denkbar. Bei dieser Marke handelt es sich um 50% Retracement aus der Abwärtsbewegung von den 2010er Hochs bei 95,00 bis auf 75,30.

Sollte ein Rückzug erfolgen, wäre die Marke von 82,85 als Unterstützung denkbar. Diese ist das vorangegangene Fibonacci-Level. Weiter unten würde sich dann 80,60 als neue Unterstützung herausbilden. Zusätzlich beflügelt der Anstieg der Renditen zehnjähriger Staatsanleihen von 2% auf 2,25% die positiven Aussichten für die US-Währung. Auch der Ausbruch aus der Ichimoku-Wolke scheint sich gut in die Reihe vorheriger Ausbrüche einzugliedern und deutet auf weitere Kursgewinne in Richtung 90, 00 innerhalb der kommenden zwölf Monate hin.

Quelle: http://www.cmcmarkets.com

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