13. April 2012, 12:00

Morning Call vom 13.4.2012 von Michael Hewson, FX-Analyst von CMC Markets

Chinesische Konjunktur kühlt sich ab – Wachstumsziel verfehlt

Weniger Export und ein schwächelnder Bausektor sind Schuld daran, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt „nur“ um 8,1% statt wie erwartet um 8,3% wuchs. Naturgemäß macht sich dies bei den Rohstoffpreisen umgehend bemerkbar und die gestrigen Gewinne sind wieder in Gefahr; Öl- und Kupferpreise notieren bereits niedriger. Die asiatischen Märkte reagierten aber relativ ruhig, da zeitgleich ein unerwarteter Anstieg bei neuen Kreditvergaben erfolgte und die Einzelhandelsumsätze ebenfalls solide erscheinen. Weitere geldpolitische Maßnahmen der chinesischen Zentralbank könnten jedoch in diesem Zusammenhang folgen.

Für Europa steht heute in Großbritannien die Veröffentlichung des Produzentenpreis-Index an. Ein Anstieg um 1,4% zum Vormonat erscheint realistisch.

Der deutsche Konsumentenpreis-Index hingegen birgt wenig Überraschung und es zeichnet sich eine Erhöhung um 0,3% für den Monat März ab.

Auch für die USA ist heute ein wichtiger Tag mit einer Reihe von Wirtschaftsdaten. Noch vor Öffnung der Märkte werden JP Morgan und Wells Fargo ihre Ergebnisse vorlegen. Danach kommt der neue Inflationsbericht. Der gegenwärtige Konsumentenpreis-Index weist auf eine Steigerung von 2,2% im Jahresvergleich hin. Verglichen mit dem Vormonat wird eine Verteuerung um 0,2% erwartet. Im Februar belief sich dieser Wert noch auf 0,1%. Von offizieller Seite wird verlautbart, dass die Fed vorläufig mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen warten wird.

Ein wichtiger Stimmungsbarometer im Zusammenhang mit der US-Inflation ist der University of Michigan Consumer Sentiment. Im Vergleich zum Vormonat dürfte dieser Zähler von 76,2 auf 76,4 steigen.

Schließlich steht eine Rede des US-Notenbankchefs Bernanke an, von der sich Anleger mehr Klarheit zu verschiedenen Themen erhoffen.

EURUSD – ein Ausbruch über die Marke von 1,3150 macht diese nun zu einer Unterstützung. Die Einheitswährung wird somit derzeit noch durch den 55-Tage MA begrenzt. Solange keine Gewinne bis über 1,3180 erfolgen, bleiben die Chancen auf ein Kursverhältnis von 1,3280 eher gering. Oberhalb hiervon würde dann eventuell der Bereich um 1,3400 getestet werden. Bei 1,3050 besteht weiterhin eine intakte Unterstützungszone. Sollte diese unterschritten werden, besteht die Gefahr eines Absinkens bis auf 1,3000.

GBPUSD – eine entscheidende Unterstützungszone bildet die Marke von 1,5820. Das britische Pfund stieg zuletzt über 1,5900. Nun erscheint ein Testen des Bereichs um 1,5935 möglich. Bei einem erfolgreichen Ausbruch ließen sich Gewinne bis auf die neuerlichen Hochs bei 1,6070 erzielen. Am unteren Ende der Skala hingegen würde ein Wert unter 1,5820 das Pfund bis auf 1,5610 abrutschen lassen.

EURGBP – die Januartiefs spielen weiterhin eine wichtige Rolle und bewahren den Euro vor zusätzlichen Kursverlusten. Ein Widerstand befindet sich bei 0,8280/85, was wiederum kurzfristige Gewinne beeinträchtigt. Ein Abrutschen unter die Unterstützung könnte ein Testen des Bereichs um 0,8140 bewirken; zuletzt geschehen im vergangenen August. Oberhalb von 0,8300 agiert der 55-Tage MA als Barriere für Gewinne bis auf 0,8350.

USDJPY – der 55-Tage MA schützt den US-Dollar vor weiteren Angriffen des Yen. Ein Abrutschen hierbei könnte die US-Währung wieder auf die nächstgelegene Unterstützungszone bei 80,00 bringen. Bei 81,80 besteht ein wichtiger Widerstand. Dieser Wert bildet zugleich 61,8% Retracement der Anstiegs von 76,02 bis auf 84,18. Nur ein überzeugender Ausbruch oberhalb dieser Barriere würde der US-Währung in Richtung 84,18 – den zuletzt erfolgten Höchstständen – verhelfen können.

Quelle: http://www.cmcmarkets.com

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