3. Mai 2012, 10:12

Morning Call vom 03.05.2012 von Michael Hewson, FX-Analyst von CMC Markets

Spanien heute im Fokus

Spanien steht am heutigen Handelstag im Mittelpunkt. Zum einen tagt heute in Barcelona der EZB Rat und zum anderen wird es heute erstmals wieder Anleihen herausgeben, nachdem es vergangene Woche durch die Ratingagentur Standard and Poor`s um zwei Kategorien herabgestuft wurde und diese Woche wiederum einige seiner Banken ihre bisherige Bonität verloren haben. Die Zahlen dieser Woche belegen erneut, dass das Land deutlich in eine Rezession gerutscht ist. Der Druck durch Sparmaßnahmen, steigende Arbeitslosigkeit und Schwierigkeiten im Kreditgewerbe sind nur einige der Problemfelder.

Der Verkauf mittelfristiger spanischer Staatspapiere heute wird ein wichtiger Stimmungstest werden für die Bereitschaft ausländischer Anleger, dem Land bei seiner Schuldenproblematik unter die Arme zu greifen. Die Zinsen für zehnjährige Papiere tendieren derweil wieder in Richtung 6%-Marke.

Ebenso wird Frankreich heute Staatsanleihen verkaufen, wobei angesichts der anstehenden Wahlen diese Maßnahme zur Schuldenbekämpfung der letzte Anleihehandel unter Präsident Sarkozy werden wird.

EZB Chef Mario Draghi hat derweil aufgrund von Kommentaren über einen “Wachstumspakt”, womöglich unbegründet, Spekulationen darüber angeheizt, dass die europäische Notenbank etwaige geldpolitische Maßnahmen zur Stabilisierung der europäischen Volkswirtschaften erwäge. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass Draghi vergangene EZB-Prognosen beleuchten und die Effekte vergangener Interventionen beleuchten wird.

In Großbritannien präsentieren sich die Zahlen der Einkaufsmanager im Baugewerbe mit einer Verbesserung von 50 auf 55 Zähler. Und doch, wenn man dem nationalen Statistikbüro glauben darf, stellte dieser Sektor noch im vergangenen Quartal die größte Belastung für das BIP dar.

In den UA enttäuschte der Arbeitsmarkt im April, insbesondere die Zahl der Stellen außerhalb des Agrarsektors. Ein Verlust von 119 Tsd. lenkt nun die Aufmerksamkeit auf morgen, wenn die bereinigten Zahlen der Non-farm payrolls herauskommen. Die neuen Arbeitslosenmeldungen verharren bei 380 Tsd. und liegen somit noch unter der psychologisch wichtigen Grenze von 400 Tsd.

 

EURUSD – der Euro wird begrenzt durch einen Widerstand bei 1,3285, der zugleich die Märzhochs darstellt. Die größte Tugend scheint derzeit Geduld zu sein, da sich seit Mitte Februar eine Seitwärtsbewegung gefestigt hat. Ein Ausbruch oberhalb von 1,3300 würde schließlich den 200-Tage MA bei 1,3485 testen können.

Eine Unterstützung findet sich in der Dreiecks-Formation aktuell bei 1,3050. Jedoch muss es bald zeitnah zu einem Ausbruch kommen, da sich ansonsten die Dynamik dieses Musters auflösen wird. Sollte dieser Ausbruch gelingen, wäre durchaus eine Veränderung um 500 Basispunkt denkbar.

Weiter unten im Chart würde ein Abrutschen unter 1,2975 die gegenwärtigen Jahrestiefs bei 1,2630 in den Blickpunkt rücken.

GBPUSD – das Pfund erlebte erneut einen schwachen Tag; kann sich aber noch relativ gut behaupten trotz seines Tiefs bei 1,6160. Ein positiver Impuls scheint noch gegeben, wenn auch nachlassend bedenkt man die Nähe zum Trendlinien-Widerstand bei 1,6320. Dieser bildet die Barriere für ein Ansteigen auf die 2011er Hochs bei 1,6750.

Insgesamt deutet sich ein Abwärtstrend bis auf 1,6050 an, womit das Pfund wieder die Hochs von Anfang April anvisiert.

Unterhalb von 1,6050 würde die britische Währung auf die Unterstützung bei 1,5940 treffen. Die Januartiefs bei 1,5235 wären dann die nächste mögliche Notierung.

EURGBP – ein weiterer schwacher Tag für den Euro bringt die Einheitswährung wieder in die Nähe der Tiefs aus dem Jahr 2010 bei 0,8065. Während der gesamten vergangenen Woche wurde jede Kursrallye wieder mit aggressiven Verkäufen beendet, was die langen Schatten in den täglichen Kerzen erklärt. Die Zeichen stehen weiter auf einen bärischen Markt. Ein Abrutschen unter 0,8065 wäre fatal für den Euro, denn unten im Chart erschienen dann die Tiefs aus dem Oktober 2008 bei 0,7700.

Es ist ein Ausbruch oberhalb des Widerstands bei 0,8220 erforderlich. Dies wiederum würde den nächsten Widerstand bei 0,8280 und 0,8300 anvisieren. Weiter oben folgen dann die Febuarhochs bei 0,8505.

USDJPY – der US-Dollar vermochte sich gestern nicht über 80,45 halten. Somit besteht nun ein Risiko für Verkäufe. Aber solange der Greenback über den Tiefs von 79,70 in dieser Woche notiert, könnte eine Stabilisierung eintreten.

Der Widerstand in der wöchentlichen Wolke wurde zuletzt nicht überwunden, was die Aussichten auf einen bullischen Markt trübt. Ein Abrutschen unter 79,70 würde letztendlich die Marken 79,20 und schließlich 78,35 und den 200-Tage MA ins Blickfeld rücken.

Am oberen Ende bildet 80,42 die entscheidende Barriere. Für eine langfristige Konsolidierung muss diese Linie innerhalb der Wolke überschritten werden.

Quelle: http://www.cmcmarkets.com

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