11. Juli 2019, 12:00

Marktkommentar: Zinssenkung von 50 Basispunkten erneut Thema

++ Powell bestätigt Notwendigkeit einer US-Zinssenkung im Juli ++ S&P 500 nahe Allzeithochs ++ Händler erwarten US-Inflationsdaten am Nachmittag ++ DE30 auf der Suche nach Halt ++  

Fed-Chef Jerome Powell bekräftigte bereits am frühen Mittwochnachmittag vor seiner Kongressanhörung, dass eine monetäre Lockerung notwendig sei, und verwies insbesondere auf die Konjunkturverlangsamung, die niedrige Inflation sowie die anhaltenden Handelsspannungen. Nach einer geldpolitischen Normalisierung im Jahr 2018 und einem ?geduldigen? Ansatz seit Anfang 2019 ist die Fed bereit, bei ihrem Treffen Ende des Monats zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die Zinsen zu senken. Ein solcher Wendepunkt wird bereits seit einiger Zeit von den Marktteilnehmer antizipiert, und mit der gestrigen Botschaft erhielten diese die erhoffte Bestätigung.

Auch das am Abend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Juni-Sitzung des FOMC bestätigte die Markterwartungen, dass die Zentralbank Ende des Monats eine Zinssenkung vornehmen wird. Außerdem zeigte der Bericht, dass viele Beamte aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten und Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft eine stärkere Senkung sahen. Powell schien sich bei seiner Anhörung dovisch genug für solch einen Schritt anzuhören, am Ende blieb diese Option jedoch offen.

Im Gegenzug deutet das CME-FedWatch-Tool darauf hin, dass das Thema einer Kürzung von 50 Basispunkten wiederbelebt wurde, da die Wahrscheinlichkeit wieder bei 28,7% liegt (wenn auch etwas niedriger als vor dem NFP-Bericht). Auch US-Präsident Donald Trump übt Druck auf die US-Notenbank aus, indem er der Zentralbank jüngst vorwarf, die Zinsen zu hoch zu halten, und nach Wegen suchte, um Powell zu ersetzen. Der Fed-Chef wurde auf die Einmischung Trumps angesprochen, dieser versicherte jedoch, dass er beabsichtige, die vollen vier Jahre seiner Amtszeit auszuüben.

Der marktbreite S&P 500 erreichte kurz nach der US-Eröffnung im Intraday-Handel ein neues Allzeithoch, gefolgt von einem kurzlebigen Pullback und einem verhaltenen Ende der Sitzung. Während der Asien-Sitzung sind an den asiatischen Aktienmärkten an breiter Front Zuwächse zu beobachten, während sich die Futures des S&P 500 zurück über die psychologisch wichtige 3.000 Punkte-Marke kämpfen.

Der DE30 vertiefte am Mittwoch seinen Pullback und bewegt sich in der Nähe der Wochentiefststände. Wenn die Bullen nicht bald etwas unternehmen, könnte im Wochenstart ein beunruhigendes Umkehrsignal ausgebildet werden. Technisch gesehen könnte dies mit weiteren Kursrückgängen verbunden sein. An der 12.220-Punkte-Marke ist dies nächste wichtige Unterstützungszone zu finden. Um 11:00 Uhr notiert der deutsche Leitindex bei 12.365 Punkten.

DÜRRE IN EUROPA?
Wie könnte sich eine Dürreplage auf diverse Märkte – wie z.B. Weizen – auswirken? Und wie könnte man sich als Trader auf diese und andere Katastrophen vorbereiten?
In unserer Risikoanalyse 7 mögliche Desaster in 2019 gehen wir auf diese und sechs weitere potenzielle Gefahren ein. Dazu erhalten Sie außerdem den exklusiven BREXIT-Report.
Jetzt kostenfrei herunterladen
 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 79% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.

Kommentare sind geschlossen.

Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.