18. Juni 2019, 13:00

Marktkommentar: Zinsentscheid der Fed rückt näher

++ US-Zinspfad für Wall Street entscheidend ++ EURUSD wird zurückgeworfen ++ DE30 mit heftigen Bewegungen am Vormittag ++  

Die Wall Street profitierte im Juni von erneuten Hoffnungen auf eine lockere Geldpolitik der Fed, wobei der marktbreite S&P 500 bisher knapp 160 Punkte (fast 6%) an Wert gewinnen konnte. Eine Reaktion der Fed wurde zu einem gewissen Teil bereits von den Märkten eingepreist. In jüngster Zeit haben sich große Erwartungen aufgebaut, da die Märkte glauben, dass Handlungsbedarf besteht. Und das nicht zu Unrecht: Der Handelsstreit zwischend den USA und China trübt inmitten einer Verlangsamung der Konjunktur die Aussichten, Trump kritisiert das Vorgehen des FOMC und einige Datenpunkte (in den USA und anderen Regionen der Welt) schwächeln. Trotz der Überzeugung hinsichtlich der Zinssenkungen sind Händler vor dem Zinsentscheid (Mittwoch, 20:00 Uhr) nicht bereit größere Positionen am Markt einzugehen. Der technologielastige NASDAQ war gestern mit einem Anstieg von 0,62% mit Abstand der Outperformer unter den großen US-Aktienindizes. Die Anleger erhoffen sich nach der heute beginnenden zweitägigen Fed-Sitzung mehr Klarheit über den künftigen Zinspfad. Die Fed dürfte die Zinsen im Juni unverändert lassen und könnte die Märkte für drei mögliche Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte (Juli, September und Dezember) im Umfang von 75 Basispunkten vorbereiten, schrieb die Danske Bank. Jetzt muss die Fed auch liefern. Wenn sie dies nicht tut, könnten die Märkte schnell enttäuscht sein, während eine Überreaktion ein beunruhigendes Signal senden könnte, sodass die Zentralbank vor eine große Herausforderung steht.

Der EURUSD konnte am Mittwoch seinen Ausverkauf stoppen, nachdem die psychologisch wichtige 1,13er-Marke erneut unterschritten wurde. Nach einer leichten Aufwärtstendenz seit Beginn der neuen Handelswoche wird das heutige Chartbild jedoch von einem starken Rücksetzer geprägt. Die Kursentwicklungen können auf die Worte von EZB-Präsident Mario Draghi zurückgeführt werden, der sagte, dass die europäische Notenbank weitere Impulse in Betracht ziehen müsse, sollten sich die wirtschaftlichen Aussichten nicht verbessern. Die Stimmung rund um die Gemeinschaftswährung bleibt fragil und technisch gesehen steckt der EURUSD im großen Bild weiter in einer klaren Seitwärtsbewegung fest. Die Vermeidung eines Durchbruchs der 1,11er-Marke könnte von einer möglichen USD-Schwäche abhängen. Die Ergebnisse der FOMC-Sitzung (Mittwoch, 20:00 Uhr) sowie der anschließenden Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell (Mittwoch, 20:30 Uhr) sind hierbei die nächsten wichtigen Katalysatoren.

Der DE30 erlebte am Dienstagmorgen einige heftige Kursbewegungen. Nach der europäischen Eröffnung war ein Rückgang von knapp 100 Punkten zu beobachten, wobei die psychologisch wichtige 12.000 Punkte-Marke getestet und respektiert wurde. Statt einer korrektiven Bewegung erfolgte jedoch der Beginn einer Rallye, da die Käufer den Kurs innerhalb von nur einer halben Stunde 200 Punkte nach Norden bringen konnten. Der zuvor gebrochene Boden um die 12.060 Punkte-Marke wurde zurückerobert und aus technischer Sicht könnte der Aufwärtstrend wieder aufgenommen werden. Ein Schlusskurs oberhalb der 12.200 Punkte-Marke, ein Widerstand der in der vergangenen Woche unüberwindbar war, ist hierbei entscheidend.

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.