21. Februar 2020, 13:00

Marktkommentar: EURUSD-Erholung über 1,08 nachhaltig?

Die Risikostimmung ist angeschlagen, doch der Anstieg des deutschen EMI für das verarbeitende Gewerbe kann dem EUR heute zu einer Aufwertung verhelfen.

AUDUSD verliert weiter an Boden und notiert heute auf dem tiefsten Stand seit 11 Jahren etwas unter 0,66. Begonnen hat die Abwärtsbewegung am Dienstag, nachdem im Sitzungsprotokoll der RBA bekräftigt wurde, dass für einen längeren Zeitraum niedrige Zinsen erforderlich seien. Das Paar hat später versucht, sich an der Unterstützung bei 0,6680 zu fangen, doch eine Kombination verschiedener Faktoren sorgte gestern für einen Durchbruch. Der australische Arbeitsmarktbericht war gemischt, da dieser einen etwas höheren Beschäftigungszuwachs als erwartet sowie einen Anstieg der Arbeitslosenquote aufzeigte. Andererseits bleibt der USD stark und die Anleger sind über die Auswirkungen des Coronavirus sowie die Verbreitung außerhalb Chinas besorgt.

Hinzu kommen die schwachen Umfragedaten aus Australien, die auf eine weitere konjunkturelle Verlangsamung hindeuten. Der EMI zum verarbeitenden Gewerbe blieb im Februar mit 49,8 Punkten im Kontraktionsbereich, während das Pendant für den Dienstleistungssektor nicht nur von 50,6 auf 48,4 Punkte zurückging, sondern auch die Erwartungen deutlich verfehlte (52,4 Punkte). AUDUSD konnte seinen Rückgang bislang nicht stoppen und Hinweise auf eine stärkere Aufwärtskorrrektur bleiben aus.

Der vorläufige EMI aus Deutschland für das verarbeitende Gewerbe ist unerwartet von 45,3 auf 47,8 Punkte angestiegen (Erwartung: 44,8 Punkte) – der höchste Wert seit 13 Monaten. Die Details sind allerdings weniger ermutigend, da die Hälfte des Anstiegs auf die sich verschlechternde Lieferzeit der Lieferanten im Zusammenhang mit den Coronavirus-Folgen zurückzuführen ist. Der Index für den Dienstleistungssektor ging von 54,2 auf 53,3 Punkte zurück (Erwartung: 53,8 Punkte).

EURUSD reagierte positiv und konnte sich oberhalb von 1,08 erholen. Aktuell testet das Paar sein gestriges Tageshoch, das mit dem Fibonacci-Retracement von 50% des vor einer Woche eingeleiteten Abwärtsimpulses übereinstimmt. Der DE30 weist im 4-Stundenchart eine Kerze mit einer langen Lunte auf. Ob die Erholung nachhaltig ist, wird der Schlusskurs um 12:00 Uhr zeigen. Ohne eine Zurückeroberung der 200-Stunden-Linie bleibt der Kurs anfällig für weitere Rücksetzer. Aktuell notiert der deutsche Leitindex bei 13.630 Punkten. 
 

NEU: Trading Academy 2.0
In unserem Einmaleins des Börsenhandels lernen Sie gemeinsam mit Top-Coach und Ausbilder Wieland Arlt alle wichtigen Themen einer Trading Ausbildung. Der Videokurs bereitet Sie systematisch auf den Eigenhandel an der Börse vor >> Melden Sie sich jetzt an!

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 77% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.

Kommentare sind geschlossen.

Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.