4. Februar 2013, 19:10

Harte Zeiten ab Februar

Jetzt wird es also doch noch ein hartes Börsenjahr. Der Super-Bowl-Indikator hat in diesem Jahr versagt, das Team aus Baltimore hat gestern Nacht das wichtigste Sportereignis in den USA gewonnen und damit allen Statistikgläubigen ein Päckchen mitgegeben. Denn in 75 Prozent aller Fälle gibt es ein positives Börsenjahr wenn die Mannschaft aus der NFC und nicht aus der AFC gewinnt. Das vorbörsliche Minus im DAX von zehn Punkten ist aber wohl eher darauf zurückzuführen, dass die Investoren abwarten und frische Konjunkturimpulse benötigen. Diese könnten heute in den USA um 16 Uhr von den Industrieaufträgen kommen. Erwartet wird ein großes Plus von 2,4 bis 3,0 Prozent.

 
Deutsche Bank oben auf
 
Fakten und Wahrnehmung liegen eben doch auseinander. Letzte Woche waren die Schlagzeilen nach den Quartalszahlen für die Deutsche Bank wieder schlecht. Doch der Aktienkurs zieht unbeirrt nach oben. 2013 ist die Bank mit einem Plus von 16 Prozent bisher stärkster Wert im DAX. Der Verkauf des großen Kreditportfolios soll helfen, weitere Altlasten zu beseitigen und den Kurs über 40 Euro zu treiben. Auf der Zahlenseite legt morgen die Münchener Rück vor, am Donnerstag Daimler und HeidelbergCement und am Freitag MAN. Außerdem ist noch der EZB-Zinsentscheid am Donnerstag von Bedeutung, auch wenn keine großen Änderungen erwartet werden.  Heute kann E.ON wohl erst einmal noch einen Streik seiner Belegschaft vermeiden, aus der Schweiz gibt es positive Zahlen von Swatch. Der Uhrenhersteller hat erneut überzeugt und steigert die Verkäufe auf 8,14 Milliarden Franken im Jahr 2012.
 
Volatilität mit Pause
 
Ganz kurz sah es am Freitag so aus, als könnte der VDAX-New doch mal wieder ein Stück anziehen. Mit 14,25 Punkten ist er jedoch schon wieder gefallen, nähert sich den Tiefstständen aus dem Januar an. Entscheidend wird sein, ob die 7900 bald geknackt werden kann. Zeigt der Markt im Februar eine schärfere Korrektur, so wäre ein Anstieg des VDAX-New um 20 bis 30 Prozent sicher locker drin. Das Sicherheitsbedürfnis bei Gold ist ebenfalls noch recht mau. Gold kostet 1669 Dollar und arbeitet damit weiter an der breiten Bodenbildung um 1650 Dollar. Silber hat mit 31,77 Dollar den Sprung über 32 Dollar nicht geschafft, weist mit der industriellen Nachfragekomponente aber einen zweiten Joker aus, den Gold so nicht hat.
 
Euro mit Gewinnmitnahmen
 
Nach der perfekten Woche mit dem Sprung auf fast 1,37 Dollar sind Gewinnmitnahmen eigentlich an der Zeit beim Euro. Und sie kommen. Der Euro notiert bei 1,3635, auch zum Yen geht es auf 126,46 Yen etwas abwärts. Gestoppt ist die Rally gegenüber dem Schweizer Franken: Nach dem Sprung an die 1,25 Franken liegt der Kurs jetzt wieder bei 1,2393. Offenbar genügt das Vertrauen der Investoren in den Euro bisher nur, ihn so richtig gegen Yen und Dollar in Fahrt zu bringen. Eine so harte Währung wie die der Schweiz braucht längere Anlaufzeit, so scheint es. Gut zu sehen ist dies auch am US-Dollar, der zuletzt auf 0,9080 Franken immer weiter gefallen ist. 

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