16. Juli 2013, 11:12

Gekko Global Markets – DAX unverändert gesehen

Baut der DAX seine kurzfristig überkaufte Lage tatsächlich durch ein paar Tage auf der Parkposition ab? Fast scheint es so, denn die Marke von 8.250 war gestern nicht nachhaltig zu knacken, vorbörslich sah es mit 8.237 Zählern am Dienstag auch nicht nach Rally aus. Für die Optimisten wäre dieses Szenario aber perfekt ? stetige Anstiege, nur unterbrochen von kurzen Pausen, die die Überhitzung aus dem Markt nehmen. Wie schon beim letzten Klettern Richtung 8.500 Zähler bleibt übrigens die Volatilität relativ stabil. Zwar ist sie mit 18 Punkten nicht hoch, doch die Jahrestiefs unter 14 Zählern werden auch nicht erreicht. Man sieht, dass Investoren in höherer Luft auch höhere Prämien für das Risiko verlangen. Wie gesagt, nicht viel höhere, aber fünf Punkte zum VDAX-New-Jahrestief sind schon etwas. Verglichen hatten wir den VDAX-new oft mit dem Schweizer Franken. Beide sind prima Seismographen für die Nervosität der Anleger. Parallel zum DAX ab 7.800 stieg auch der Euro zum Franken wieder an, notiert jetzt bei 1,24 Franken. Ruhig geworden ist es dagegen um Euro-Yen. Nach einem kräftigen Rücksetzer liegt der Euro mit 130 Yen nun wieder auf Kurs Richtung Jahreshoch.

Konjunkturdaten am Dienstag

Der US-Häusermarkt ist in viel besserer Verfassung als es die meisten vor Jahren geglaubt hätten. Die ehemaligen Sorgenkinder Fanny und Freddie sind als solche vergessen, die US-Großbank Wells Fargo hat gute Zahlen auch aufgrund des Häusersektors melden können. Heute nun blickt man darauf, wie sich die Industrie in den USA schlägt. Um 15.15 Uhr ist die Kapazitätsauslastung dran, erwartet mit 77,9 Prozent. Zeitgleich gibt es die Industrieproduktion für Juni, geschätzt auf plus 0,5 Prozent. Zu guter Letzt kommt in den USA dann der NAHB-Hausmarktindex um 16 Uhr. In Europa geht es schon ab 10 Uhr los und die Investoren werden sich den ZEW-Index genau ansehen. Er wird bei 39,6 Zählern erwartet und spiegelt oftmals auch die Stimmung an den Aktienmärkten wieder. Angesichts der Lage vor dem Sommer und dem Mix aus schlechten Zahlen aus China sowie noch immer unruhigen Zeiten in Südeuropa könnte es sogar noch einmal einen kleinen Rücksetzer geben, den der eine oder andere für ein paar Punkte Gewinnmitnahme nutzen könnte. Riesige Bedeutung hat der ZEW aber nicht, das gehört auch zur Wahrheit.

Nokia mit Spannung erwartet

Zu den wohl meist diskutierten Aktien der jüngsten Vergangenheit gehört Nokia. Können die Finnen die Kehrtwende noch schaffen oder wird es ein langsamer und stetiger Niedergang? Wegen etlicher guter Meldungen hat sich die Nokia-Aktie zuletzt kräftig erholt. Zuerst gab es Gerüchte über einen Verkauf des Handy-Geschäfts an Microsoft. Der Deal soll allerdings an den unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert sein. Danach haben die Finnen den 50-Prozent-Anteil am Netzwerktechnik-Joint-Venture von Siemens gekauft. Nun richten sich alle Augen auf die morgigen Quartalszahlen. Im Netzwerkgeschäft, das lange Zeit das Sorgenkind von Nokia und Siemens war, lief es zuletzt überraschend gut, erzielte die Sparte doch im 1. Quartal eine bereinigte operative Marge von 7 Prozent. Nun muss Nokia den Kampf mit den chinesischen Konkurrenten wie Huawei Technologies und ZTE Corp. ohne Siemens aufnehmen. Hingegen hatte der Handy-Bereich im 1. Quartal einen Umsatzrückgang von 32 Prozent ausgewiesen, weil der deutlich gestiegene Absatz der Lumia-Smartphones den Einbruch der Verkäufe bei Handys und Smartphones bei Weitem nicht wettmachen konnte. Aufgrund der anhaltenden Kostensenkungen soll der Verlust je Aktie von 0,10 Euro auf 0,04 Euro zurückgehen. Es wird spannend.

Zahlen bei Yahoo

Ehe Google und Co. ins Rennen gehen darf heute Yahoo schon einmal den Anfang machen. Analysten gehen von einem Rückgang des Gewinns je Aktie von 3,7 Prozent auf 0,26 Dollar (insgesamt rund 280 Mio. Dollar) aus. Vorstandschefin Marissa Mayer braucht Zeit, um im schwächelnden Werbegeschäft die Wende zu schaffen. Yahoo baut ebenfalls die Anwendungen für mobile Geräte aus, um so mehr Werbung in dem Bereich erzielen zu können. Im ersten Quartal war die Zahl der mobilen Nutzer auf monatlich mehr als 300 Mio. gewachsen. Ende 2012 waren es noch 200 Mio.. Um schneller zu wachsen, setzt Mayer zudem ihre Akquisitionstour fort.  So kaufte sie im Mai für 1,1 Mrd. Dollar die Blogging-Plattform Tumblr, auf der User Bilder und Videos per Blog veröffentlichen. Dass die Aktie seit Jahresanfang so kräftig steigt liegt nicht nur daran, dass Investoren darauf setzen, dass Mayer die Trendwende gelingt. Vielmehr spekulieren die Anleger darauf, dass der mögliche Börsengang der chinesischen Internetfirma Alibaba ein sehr großer Erfolg wird. Yahoo hält an Alibaba einen Anteil von 24 Prozent. Der Börsenwert von Yahoo liegt bei 29,3 Mrd. Dollar.

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