4. Juli 2013, 19:22

Geht der Abwärtstrend im EUR/USD weiter?

Von Oliver Bossmann, Marktanalyst

Vor dem EZB-Zinsentscheid am Donnerstag kann sich der Kurs des EUR/USD wieder etwas erholen und die wichtige Marke von 1,30 USD zurückerobern. Vor allem unter dem Eindruck der politischen Krise in Portugal und den aufflackernden Schuldenproblemen in Griechenland ist dies bemerkenswert, denn das Währungspaar hatte am Mittwoch die psychologisch wichtige Marke von 1,30 USD schon deutlich unterschritten und man konnte den Eindruck gewinnen, dass diese Hürde nun nachhaltig genommen wurde und der Kurs weiter in Richtung der nächsten technischen Unterstützungsmarke bei 1,28 USD fällt.
Doch vor der EZB-Zinsentscheidung und den am Freitag veröffentlichten offiziellen US-Arbeitsmarktdaten scheinen die Devisenhändler das Risiko in ihren Positionen zu reduzieren und ziehen sich aus dem Markt zurück. Im Falle des EZB-Zinsentscheids erwarten die Marktteilnehmer keinen Zinsschritt. Die europäischen Makrodaten der letzten Wochen zeigten, dass die konjunkturelle Talfahrt der Eurozone ein Ende gefunden haben könnte. Jedoch ist nach wie vor die Diskrepanz der wirtschaftlichen Situation innerhalb der Eurozone hoch. Am Devisenmarkt könnten die Teilnehmer die Erwartung hegen, dass Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz zum Zinsentscheid etwas weiter vorausschaut und die Erholungstendenzen bestätigt. Dies könnte bedeuten, dass im zweiten Halbjahr 2013 keine weiteren expansiven geldpolitischen Maßnahmen anstehen. Am Freitag blicken die Marktteilnehmer dann gespannt in die USA.
Die Konsensschätzungen der Analysten für die neu geschaffenen Stellen ex Landwirtschaft liegen bei 165Tausend und die US-Arbeitslosenquote wird mit 7,5 Prozent veranschlagt. Ben Bernanke hatte nach dem letzten FOMC-Meeting gesagt, dass eine Reduzierung der Offenmarktkäufe durch die Fed nun vor allem von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abhängt, nachdem sich der US-Immobilienmarkt gut entwickelt. Sollte sich der Abwärtstrend in der Arbeitslosenquote in Richtung 7 Prozent fortsetzen, dann könnte für die Fed der Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik bzw. QE beginnen. Die Märkte reagierten sehr empfindlich auf diese Aussagen. Sollte sich morgen ein überaus positiver Arbeitsmarktbericht in den USA zeigen, dann könnte der Abwärtstrend im EUR/USD weiterlaufen.
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