8. März 2013, 14:01

EUR/USD-Kurs vor US-Arbeitsmarktdaten im Aufwind

Von Oliver Bossmann, Marktanalyst

Während der EZB-Pressekonferenz am Donnerstag konnte der Euro gegenüber dem US-Dollar wieder etwas an Boden gewinnen und über die Marke von 1,31 USD steigen. Zuvor wurde schon bekannt gegeben, dass das europäische Zentralbankkomitee den Leitzins unverändert bei 0,75 Prozent belässt. Auslöser für die Stärke des Euros könnten die Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi gewesen sein. Zum einen bemerkte der Notenbankchef, dass die Bilanz der EZB aufgrund der Rückzahlungen der ausstehenden LTRO-Kredite, die die europäischen Banken in Anspruch genommen hatten, weiter schrumpfe. Zum anderen äußerte sich Draghi optimistisch zur Weltkonjunktur im zweiten Halbjahr. Damit erwarte er auch eine moderat fortschreitende Erholung der europäischen Konjunktur. Die möglichen Konsequenzen der Italien Wahl für den Konsolidierungsprozess in der Eurozone spielte Draghi herunter, indem er auf die sehr kurzlebige Reaktion der Finanzmärkte verwies.

 

Der EUR/USD-Kurs konnte sich nach Draghis Pressekonferenz um über einen Cent verbessern und pendelt momentan um die Marke von 1,31 USD. Ob die Erholung des Euros nachhaltig sein wird, dass könnte heute von den Daten zur deutschen Industrieproduktion für den Monat Januar und vor allem von der Lesung der US-Arbeitsmarktdaten abhängen. Die deutsche Industrieproduktion wird auf Monatsbasis mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent erwartet. Im Fokus der Finanzmarktteilnehmer wird aber wohl die Anzahl neu geschaffener Stellen exklusive Agrarsektor und die US-Arbeitslosenquote stehen. Die Konsensschätzungen für die Anzahl der neu geschaffenen Stellen in der US-Wirtschaft liegen bei 160Tausend und die Arbeitslosenrate wird nach wie vor bei 7,9 Prozent erwartet.

 

Sollten die Daten zum US-Arbeitsmarkt wesentlich besser als erwartet ausfallen, dann könnte die Kursrallye im EUR/USD nur von kurzer Dauer gewesen sein. Starke Arbeitsmarktdaten könnten die Vermutung der Devisenspekulanten bekräftigen, dass die Entwicklung der US-Wirtschaft und die der Eurozone in Zukunft stärker divergieren. Sollten die Zahlen zu den neu geschaffenen Stellen deutlich über den  Erwartungen liegen, dann könnten in erster Linie die Rohstoff- und Aktienkurse profitieren. Von der charttechnischen Seite aus gesehen sieht der EUR/USD-Kurs nach wie vor angeschlagen aus und der jüngste Kursaufschwung stellt sich im mittelfristigen Bild bislang nur als eine kurze Korrektur im intakten Abwärtstrend dar. Erst Kurse oberhalb von 1,32 USD könnten das technische Bild verbessern.

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